Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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Besitz, der von den steyrischen Otakaren in einer Hand vereinigt 
und dann an die Babenberger und Habsburger vererbt worden ist. 
C. Das Kulturland 
9. Alkofen 
St: Tradimus autem ad1) villam publicam nuncupantem Allinchhofa 
a die quo usque cum alia curte istius similem redimere nos cum 
consensu abbatis seu fratrum loci illius qui tune tempore fuerunt, 
omnia ex integro quidquid ad predictam pertinet curtem, et illi 
homines tributarii arare debent ad ipsam curtem similiter quod 
antea fecerunt. 
DU: (Similiter et villam nuncupante Allinchova cum integritate una 
cum appendiciis vel adiacentiis suis) 
Allinchhofa ist das heutige Alkofen an der Donau östlich von 
Eferding. Der Herzog hatte daselbst eine Hofstatt, die er mit den 
dienstpflichtigen Leuten und allem Zugehör dem Kloster übergab; 
nicht für immer, sondern solange, bis er sie mit Zustimmung des 
Abtes und der Brüder gegen einen anderen gleichwertigen Hof Um¬ 
tauschen würde. Die mit reichen Pertinenzen ausgestattete ing-Sied- 
lung — die einzige des Stiftbriefes — bildete, wie es scheint, die Wirt¬ 
schaftskammer des Klosters, aus der es die Mittel zur Rodung des un¬ 
kultivierten Landes bezog. Die Hofstatt ist, obwohl sie Tassilo wieder 
zurücknehmen wollte, dem Kloster geblieben. Im Diplom wird sie mit 
allem Zugehör als Eigentum des Stiftes bestätigt und aus dem Urbar 
erhellt, daß das Stift noch um 1300 daselbst mehrere Güter besaß.2 3) 
Der Konsens des Kapitels, der in den Freisinger Urkunden zum ersten¬ 
mal im Jahre 845 zum Ausdruck kommt,8) ist in den Mondseer Tradi¬ 
tionen schon für die Agilulfinger Zeit verbürgt.4) 
Weder bei dieser noch bei den zwei folgenden Traditionen hält 
sich das Diplom an die Reihenfolge des Stiftbriefes. Die Schenkungen 
in Alkofen, Pettenbach und Eberstallzell werden im Diplom (und 
A) Der in beiden Kopien sich findende Ausdruck ad ist wohl durch et zu er¬ 
setzen; statt redimere nos ist vielleicht redimemus anzunehmen. Der Krems- 
münsterer Kopist erklärt, wie die Noten auf Tafel Y. zeigen, a die — ab hac die, fügt 
nach quo usque das Wort eam ein und verbessert den Ausdruck tune tempore in 
tune temporis. 
2) Urb. K. 114 ff. Die Kirche „Allenchoven“ gehörte später dem von Bischof 
Altmann gegründeten Kloster St. Nikolaus in Passau. Vgl. UO. II. S. 107, 111, 606, 612. 
3) B. S. XXXVIII. 
4) UO. I. n. 25, 26, 29, 31, 74, 83 usw.
	        
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