Volltext: Die Stiftungsurkunde des Klosters Kremsmünster

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Reinerhaltung des echten Diploms. Indem sie — die Urschrift stammt 
wie erwähnt aus den letzten Jahrzehnten des zehnten Jahrhunderts 
— zahlreiche Stellen des Diploms wörtlich wiederbringt, liefert sie 
uns den Beweis, daß sich letzteres in der Abschrift des Codex mill. 
rein und unverderbt erhalten hat. 
Den Vergleich der drei Listen führen wir in der Weise durch, 
daß wir die einzelnen Traditionen nach dem Wortlaut und in der 
Reihenfolge des Stiftbriefes anführen und ihnen die entsprechenden 
Angaben des Diploms und der Fälschung gegenüberstellen. Fragen 
wir, nach welchen Gesichtspunkten die Dotationsliste angelegt ist, so 
lassen sich unschwer folgende Gruppen unterscheiden: Bericht über 
die Klostergründung, Landschenkungen im Umkreis von Krems¬ 
münster, Überlassung von Kulturland, Zuweisung von Wirtschafts¬ 
leuten, Übergabe von Kirchen und endlich mehrere Bestimmungen am 
Schluß des Stiftbriefes, die im Diplom nicht enthalten sind, die wir 
hier als Zusatz bezeichnen. 
A. Die Klostergründung 
St: Nam monasterium construxi iuxta fluenta nuncupante Chremisa 
in honore sancti Salvatoris, quem et deo dicavi et in dedicatione 
tradidi quod potui, quod subter adnotamus. Qui etiam abbatem 
constitui nuncupante Fater cum monachis sibi deputatis, ut in 
predicto venerabili loco vita ibi commorantium regulariter duce¬ 
retur. 
D: Vir venerabilis Fater abbas clementiam regni nostri suggessit, 
eo quod Tassilo dudum Baieariorum dux monasterium in honore 
sancti Salvatoris infra waldo nostro loco qui dicitur Chremisa 
in pago nuncupante Drungaoe novo opere construere fecisset 
atque per cartolam donationis loca aliqua ad ipsum sanctum 
locum concessisset. 
U: Dilectus noster Uualdaricus sanctae Patauiensis aecclesiae presul 
venerandus nostram imperialem adiit celsitudinem rogando, ut 
loca, que Tassilo dux Baiouuariorum tradidit ad monasterium, 
quod ipse in honore sancti Salvatoids infra waldum nostrum in 
loco qui vocatur Cremisa a fundamentis construxit, per cartam 
nostrae auctoritatis augeremus et confirmaremus. 
In allen drei Urkunden ist der Bericht über die Klostergründung 
der eigentlichen Tradition als Einleitung vorangestellt. Die Gründung 
ist im Stiftbrief breit und ausführlich geschildert, im Diplom dagegen 
nur kurz erwähnt. Die Einweihung des Klosters, die Bestellung des
	        
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