Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

kracht auf Salve. Beim dritten Schusse der Kanone erhält 
der Leutnant einen schmerzhaften Schuß durch die rechte Hand. 
Seine wackeren Leute besorgen die übrige Arbeit. 
Dann Ruhe. „Die Pioniere kommen!" flüsterte unter 
den im Hofe Stehenden. Zwei Mann gehen vor. WerS war, 
ist Nebensache, das behalten wir für uns. Einer bleibt bei 
der übrigen Munition. „Pioniere vor!" Zwei krochen da¬ 
von. Heftig schlugen die Kugeln in den Hof. Tiefes Schwei¬ 
gen, alles zitterte im Fieber. Werden die zwei wiederkehren? 
Rücken sie vorwärts, kommen sie am Fuße des Hauses an? 
Unmöglich; bei dem Kugelregen. Sie liegen wohl schon re¬ 
gungslos auf dem schlüpfrigen Boden. Sie kamen vorwärts, 
sie kamen zur Mauer, die Ladung nieder, die Zündschnur 
zischt. Im Hofe harrt man. Die beiden kehren nicht wieder. 
Plötzlich eilende Schritte. Sie stnd's. 
„Haben Sie wirklich entzündet?" Von drüben her ununter¬ 
brochen die Gewehrsalven. Alles hatte sich hingelegt. Sicher¬ 
heitshalber. 
Dann zittert die Erde, ein ungeheuerer Knall! Taumelnd 
erheben sich die Infanteristen und eilen den von uns gebahn¬ 
ten Weg dahin, leise wie die Katzen. Durch die geschlagenen 
Breschen, durch Fenster und Türen, wo eben der Feind stand. 
Tot liegt er unter den Trümmern. Wer an den Stellen 
der Explosion übriggeblieben, hatte weiter hinten nach ArraS 
zu wieder Fuß gefaßt. Das gegenseitige Schießen begann. 
So kämpfen wir bei ArraS. In jeder Nacht immer etwas, 
aber sicher. Wie die Bohrmaschinen sich in die Berge fressen, um 
Durchgang zu schaffen, so bohren auch wir vorwärts in den 
vordersten Linien. Graben uns mit Picke und Spaten durchs 
Frankreich um ArraS. Und da alle so kämpfen wie wir, 
kannS gar nicht anders kommen, als daß wir siegen. 
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