Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Die Beschießung von Arras. 
22. Oktober 1914 
Gestern mittag begann der erlösende Sturm auf der gan¬ 
zen Linie und besonders die Beschießung von Arras, einer 
Stadt von etwa 50 000 Einwohnern. Das war ein Don¬ 
ner aus Hunderten von Schlünden, daß die Fenster zitterten, 
und abends schon brannte die ganze Stadt. Eine mächtige 
Feuerrote am Himmel, als ob hie Sonne unterging und den 
ganzen Horizont beleuchtete, verkündete den Untergang der 
schönen Stadt. Die Aufforderung, sich zu ergeben, war ab¬ 
gelehnt worden. Die ganze Nacht hindurch dauerte die Be¬ 
schießung, und während ich dieses schreibe, wird eö immer är¬ 
ger. Um 3 Uhr sind wir ausgerückt, und soeben, um 7 Uhr, 
kamen wir heim. Schnell Kaffee getrunken, dann geht es 
wieder fort. Jetzt kommt Leben in unsere Kolonne, alles ver¬ 
langt nach Munition. 
Oktober 
Der Kampf tobt gegenwärtig sehr heiß, so daß die Fenster 
zittern. Die Franzosen scheinen keinen Rat mehr zu wissen 
vor der furchtbaren Wirkung unserer Artillerie, die sie nicht 
auffinden können, da sie so gut verschanzt ist. Artillerie je¬ 
den Kalibers feuert schon seit zwei Tagen ununterbrochen, und 
es brennt drüben an allen Enden. Die Franzosen sind jeden¬ 
falls sehr gut verschanzt und haben betonierte Schützengräben. 
Heute morgen kamen gleich fünf Flieger und wollten un¬ 
sere Stellungen erforschen, was ihnen aber nicht gelang, da 
unsere Batterien schwiegen, solange die Flieger in der Nähe 
waren. Um so mehr schossen die Fliegerkanonen, daß die da 
oben gar nicht wußten, wohin sie fliegen sollten. Es dauerte 
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