Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

noch mehr als bisher ihre Schrapnells nnd Granaten zu uns 
herllberzuschicken, dachten wir gleich, e6 müsse etwas los sein. 
Und richtig, nachdem sie 3 Tage so weiter geschossen hatten und 
wohl glaubten uns zusammengeschossen zu haben, machten sie 
im Morgengrauen des 17. Dezember einen Angriff auf der 
ganzen Linie von Albert bis Arras. Vorher wurden von 
französischen Pionieren, für den Fall, daß wir angriffen, Mi¬ 
nen gelegt. Wir haben sie aber rechtzeitig entdeckt, so daß uns 
kein Schaden geworden ist. Dagegen sind die Franzosen 
auf ihre eigenen Minen gelaufen, so daß 35 Leute von 
ihnen in die Luft flogen. Da wir auf ihre Minenlegerei 
beizeiten aufmerksam waren, so konnten die Minenleger 
schon nach halber Arbeit vertrieben werden. Die ganze Nacht 
hindurch hatten wir auf dem Bahnhof in Albert einen Eisen¬ 
bahnzug nach dem andern ankommen hören, was uns zu ver¬ 
doppelter Aufmerksamkeit veranlaßte. Beim Morgengrauen 
begann dann ein mörderisches Infanteriefeuer. 
Ich war auf dem Bollwerk als Bombenwerfer. Unser 
Zugführer hatte, als das Schießen immer stärker wurde, auch 
Schützenfeuer befohlen. Uns gegenüber liegt ein Wald, den 
die Franzosen besitzen. Es wurde allmählich etwas Heller, und 
so kroch ich auf die Deckung, um besser beobachten zu können. 
Da sah ich links von uns Haufen von Franzmännern schon im 
Rückzug begriffen. Nun kamen wir an die Reihe! Der 
Feldwebel sah durch sein Glas, und sobald wieder einer auf¬ 
tauchte, schrie er: Obacht und Feuer! Im nächsten Augen¬ 
blick lag er im Gras. Der Feldwebel und wir 2 Pioniere 
(der Infanterie als Handgranatenwerfer zugeteilt) hatten 
innerhalb einer schwachen halben Stunde etwa 35 Franzosen 
außer Gefecht gesetzt. Als sich keiner mehr zeigte, kroch ich 
wieder auf die Deckung, und welch Schauspiel! Etwa 
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