Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

und gräbt da, wo sein Bauch lag, mit seinem Spaten, seiner 
einzigen Schußwaffe, die er statt der Rüstung des Mittel¬ 
alters führt, die Erde vor sich anhäufend.Jnzwischen besorgt 
sein Nebenmann, mit dem er sich verabredet, das Aufpassen 
und Schießen. Jetzt tauschen die beiden die Rollen, und der 
andere fängt an, sich einzugraben. So geht es immer ab¬ 
wechselnd, bis jeder in seinem Loch stehen kann. Braucht jeder 
Soldat nur noch sein Loch mit denen seiner ihm entgegenar¬ 
beitenden Soldaten zu verbinden, und ein Stück Graben ist 
fertig. Bei Nacht werden in fünf oder mehr Meter Ent¬ 
fernung die Drahthindernisse angelegt (Stacheldraht), spani¬ 
sche Reiter, d. h. mit Stacheldraht armierte Holzbarrikaden 
(Stolperdrähte). Der Major ist mit jeder Kompagnie te¬ 
lephonisch verbunden, desgleichen im Heer nach oben hin mit 
Regiment und Brigade. 
„Eiserne Portionen". 
8. Dezember 1914 
Ich habe Sie lange warten lassen. Entschuldigen Sie, 
bitte. Die langen Nächte fordern so viel Anstrengung für 
den Wachtdienft, daß wir den ganzen Tag liegen und schlafen. 
Der Hartspiritus hat mir gute Dienste geleistet. Die 
Würfel verbrennen ja sehr schnell, aber einen Becher Kaffee 
kann man darüber doch schön erwärmen. Jetzt, wo es kalt 
wird, ist es uns erlaubt worden, im Schützengraben Feuer 
anzumachen. Das war eine Erlösung aus arger Unannehm¬ 
lichkeit. 
Heute morgen sind wir wieder in den Schützengraben ge¬ 
rückt. Vier Tage waren wir nach Roye zurückgezogen, um 
uns zu erholen. Wären wir doch im Graben geblieben! 
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