Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

wobei viele unserer Kompagnie gefallen sind, auch der Haupt- 
mann. Auch die Verwundetenzahl war nicht klein. Beim 
Dorfe B ... hatten die Franzosen eine schöne Stellung inne. 
Wir hatten hier tagelange Gefechte und kamen Tag und Nacht 
nicht aus den Schützengräben. Endlich wurden wir abgelöst. 
Nordwestlich von Noyon wurde in einem Dorfe Quartier 
gemacht. Hier gedachten wir ein paar Tage in Ruhe zu ver¬ 
bringen, hatten uns aber verrechnet. Nachts um */212 Uhr 
wurden wir geweckt und ohne Aufenthalt marschierten wir zum 
Dorf A ..., wo uns der Feind umgehen wollte. Wir nahmen 
ihn in der sich entwickelnden großen Schlacht süß in Empfang. 
Von uns sind auch manche gefallen. Die Franzosen wurden 
zurückgeschlagen. Dann wurde die Stadt Roye gestürmt, die 
von unserer Artillerie bös zugerichtet war. Hinter einem 
Bahndamm in der Nähe dieser Stadt haben sich die Franzo¬ 
sen wieder festgesetzt. Auch aus dieser Stellung wurden sie 
wieder herausgeworfen. Der Franzmann hatte große Ver¬ 
luste. Auf einer Stelle lagen über 70 Mann, an der Chaus¬ 
see lagen Pferde, Kühe usw. erschossen auf der Weide. Es 
ist ein unheimlicher Anblick. Unheimlich ist es, wenn man als 
Radfahrer Meldungen fortbringen soll, und man fährt auf 
Leichen oder totes Vieh, denn Licht darf man nicht anstecken, 
um die Stellung nicht zu verraten. Man wird aber alles ge¬ 
wohnt. 
In Gegend Roye. 
23. Oktober 1914 
Habe am 8. Oktober die Schützengräben bei Roye erreicht 
und bin am 9. zum Kompagnie-Führer der 1. Kompagnie des 
Infanterie-Regiments Nr. 88 ernannt worden. Vom 9. bis 
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