Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Aber abends kam die Ueberraschung. Um <5 Uhr beschoß der 
Feind mit englischen Geschützen schwersten Kalibers den Park. 
Ein Erdbeben war nichts dagegen. Die einschlagenden Gra¬ 
naten rissen Löcher von 6 Metern Tiefe und 15 Metern 
Durchmesser in den weichen Boden. Wir wurden mit Dreck 
buchstäblich überschüttet. Sonst haben sie bei uns keinen Scha¬ 
den angerichtet. Da eine Kompagnie infolge des schauerlichen 
Granatfeuers zurückging, kam der Befehl: die Pioniere be¬ 
setzen den verlassenen Schützengraben. Im feindlichen Ge¬ 
wehrfeuer ging eö vor in den Schützengraben hinein. Dabei 
hat es manchen von unö gerissen. Es wurde setzt ruhiger und 
die Nacht kam. Ich übernahm eine Patrouille, ging in das 
Nest hinein und stellte fest, daß der Feind zurückgegangen war, 
aber mit stärkeren Kräften sich wieder sammelte. Nun halten 
wir unsere alten Stellungen, bis die Entscheidung gefallen 
ist. Wir haben nun kleinere Aufträge auszuführen und sind 
in guten Unterständen untergebracht. Der Feind greift nicht 
an, er hat den von uns verlassenen Park noch nicht einmal 
wieder besetzt. Hier sind wir gut verschanzt. Hoffentlich 
wird die Entscheidung bald kommen. Ich war glücklich, ein¬ 
mal in vorderster Linie eingesetzt zu werden, und danke Gott, 
daß er mich mit seiner Gnade so beschirmt hat diese schweren 
Tage über. Gesundheitlich geht es mir vorzüglich. Wir er¬ 
halten setzt das Essen nur nachts, sonst müssen wir uns selbst 
um etwas umschauen, da bin ich recht froh um die Liebesgaben. 
Es waren recht schwere Tage, nun steht uns noch die Entschei¬ 
dung bevor, die wir mit Gottes Hilfe auch zum Siege durch¬ 
kämpfen werden. 
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