Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

wehr zum Sturm vor. Beim ersten Hurra verstummte das 
feindliche Feuer, und wir kamen bis IO Meter vor die Park¬ 
hecke, als von den Bäumen herunter noch vier Franzosen ein 
Feuer auf uns richteten und uns einen Unteroffizier und vier 
brave Pioniere erschossen. Wie die von den Bäumen rasch 
herunter waren, könnt Ihr Euch denken, jeden hat eine sichere 
Kugel getroffen. Wir wurden auf den ganzen Park verteilt 
und mußten ihn einzeln durchsuchen. Mit <5 Mann (2 waren 
verwundet worden) ging ich vor. Ich hatte eine grenzenlose 
Wut, die ich früher nicht gekannt habe. Jedes einzelne Ge¬ 
büsch wurde durchsucht, dabei ein dicker Nebel. Auf einer 
Lichtung sah ich plötzlich einen ganzen Haufen Franzosen ste¬ 
hen. Ohne mich zu besinnen, ging ich mit Hurra auf die 
Kerle los. Da warfen sie auch schon die Waffen weg und 
streckten die Hände in dir Höhe. 40 Mann hatte ich mit 6 ge¬ 
fangengenommen. Wahrscheinlich hatten sie im Nebel ge¬ 
glaubt, es kommt dem Geschrei nach eine ganze Kompagnie. 
Drei Mann brachten die Gefangenen zurück. Am Ende des 
Parkes angelangt, stieß ich auf Infanterie und Pioniere. Im 
starken Nebel konnten wir uns unbemerkt verschanzen. Un¬ 
sere Kompagnie zog sich als Unterstützung an den Parkrand 
zurück. Da begann der Gegner, der bei unserem Sturm 
auf den Park seinen schönen Schützengraben fluchtartig verlas¬ 
sen hatte, ein furchtbares Gewehrfeuer, das bis Uhr nach¬ 
mittags dauerte. Am Boden hingepreßt ließen wir die Ku¬ 
geln über uns hinpfeifen. Aber manchen hat's auch hier er¬ 
wischt. Zwei Einjährige wurden verwundet, auch Hauptmann 
G. In der Nacht gruben wir uns gründlich ein und waren 
nun gegen Schrapnell- und Gewehrfeuer geschützt. Vor uns, 
200 Meter, lag der Feind verschanzt. Am Sams¬ 
tag war es verhältnismäßig ruhig den Tag über. 
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