Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Feindesland hineingcmurmelt hätte. Das Dankopfer eines 
ganzen Volkes in seinen vielerlei Verzweigungen, mit seinen 
oft auSeinanderstredenden und doch in diesen Tagen so fest zu¬ 
sammenstehenden Masten offenbarte sich in diesen Gaben. Auch 
aus dieser Mitarbeit aller Schichten des Volkes daheim und 
draußen wuchs sich eine Kraft empor, so mächtig, daß schon sie 
allein imstande war, sich gegen eine Welt von Feinden zu 
behaupten. 
Ganz besonders anmutend wirkt in dieser Hinsicht der Brief 
S. 29 l „Chriftbescherung französischer Kinder". Was für 
ein rührender Gedanke ist es, auch die kleinen Franzosenkinder 
hierbei mit zu bedenken! Gerade auf sie, denen die Sitte der 
Chriftbescherung gänzlich fremd war, mußte diese Feier einen 
unauslöschlichen Eindruck machen. Wie recht hatte der alte 
Pfarrer: „Kinderherzen sind empfänglich und vergesten schwer. 
Das Fest des deutschen Lichterbaumes werde sich für immer 
in diese Kinderherzen eingraben." Und das sind die deut¬ 
schen Barbaren! 
Denselben Gegenstand behandelt der Brief eines Arztes, 
S. 217. Die Bewohner der von uns besetzten Landesteile 
leben vielfach von der Mildtätigkeit der deutschen Barbaren. 
Und sie werden später für uns zeugen, vorausgesetzt, daß sie 
nicht aus Furcht vor der Ueberzahl der zurückgekehrten, anders 
Gesinnten sich in feiges Schweigen hüllen. Wahrlich, der 
Name „Barbar" müßte zum Ehrennamen erhoben werden, 
so wie dereinst die niederländischen Edelleute sich auf Vorschlag 
des Grafen Barlaimont selbst den Spottnamen „Geusen" 
(von Gueuse — Bettler) als Ehrentitel beilegten. 
Der vierte Abschnitt „Feldleben in' Nordfrankreich" ent¬ 
hält eine Reihe von Schilderungen, die von dem Geschmack in 
der Auswahl des Herausgebers zeugen. Der fünfte Abschnitt 
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