Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

zu bewerfen. Gottlob wurde nur sehr wenig Unheil angerich¬ 
tet, und wir fühlten uns im großen und ganzen gar nicht mal 
so ungemütlich in unseren Erdlöchern; wenn eben genügend zu 
futtern dagewesen wäre, hätten wir kaum geklagt. Nachdem 
eS nun, wie gesagt, drei Tage lang Granaten geregnet hatte, 
den himmlischen Regen gar nicht gerechnet, dachten die Herren 
Briten wohl, wir wären setzt ziemlich aufgeweicht und in Brei 
aufgelöst. Deshalb hatten sie uns den Besuch ihrer braunen 
Bundesgenossen zugedacht, die uns mit Haut und Haar auf¬ 
fressen sollten. 
Weiß der Teufel, was die Engländer den Kerlen eingetrich¬ 
tert hatten, auf jeden Fall waren die, welche da gegen unsere 
Linien anstürmten, besoffen oder sonst vom bösen Geist be¬ 
sessen. Unter einem furchtbaren Gebrüll, gegen das unser 
Hurrarufen wie das Wimmern von Säuglingen klang, spran¬ 
gen Tausende von braunen Gestalten auf uns zu, und zwar so 
plötzlich, wie aus dem Nebel herausgespien, daß wir im er¬ 
sten Augenblick vollständig überrascht waren. Schnell waren 
wir jedoch gefaßt, und das Gewehr in der Faust erwarteten 
wir den Angriff in aller Ruhe. Gar zu kriegerisch war der 
Anblick der anstürmenden Horden nicht, besonders für unsere 
militärisch geschulten Augen, denn die brüllende, heulende, her¬ 
antanzende und wild die Waffen schwingende Horde wirkte 
eher komisch wie beängstigend. Auf 100 Meter ließen wir das 
Gesindel herankommen, dann eröffneten wir ein rasendes 
Schnellfeuer, das Hunderte wegmähte. Doch des ungeachtet 
drangen die anderen vor, vorschnellend wie die Katzen und 
mit beispielloser Gewandtheit über die Hindernisse wegtur¬ 
nend. Im Nu waren sie in unseren Schützengräben, und wahr¬ 
lich, die Braunen waren keine zu verachtenden Gegner. Mit
	        
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