Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Aus dem Tagebuch eines Feldarztes. 
Die Feinde sind gefährlicher, als eö in den Witzblättern 
steht, und man sollte sich in Deutschland hüten, die Leistungen 
unserer Truppen durch ein billiges Lächerlichmachen der feind¬ 
lichen Armeen zu Unrecht zu verkleinern. 
Falsche Vorstellungen über die Gefechtskraft 
unserer Gegner. 
In der Heimat scheint man sich über die Gefechtskraft un¬ 
serer Gegner falsche Vorstellungen zu machen. Die Englän¬ 
der sind die zähesten und tapfersten Feinde, die wir haben. 
Jeder einzelne Mann, der noch nicht gefangen ist, schießt ru¬ 
hig weiter, und diese altgedienten Leute schießen gut. Beim 
Sturm, wenn Hurra gerufen wird und alle Franzosen weg¬ 
laufen, wie wir das schon gewöhnt waren, bleibt der Englän¬ 
der ruhig in seinem Graben. Die hinteren Gräben sind dann 
so sinnreich angelegt, daß, wenn die tapferen Kerle von uns, 
die den ersten Graben übersprungen haben, weiterlaufen, sie 
in schweres Kreuzfeuer kommen. Reich war aber auch die 
Beute in den englischen Vorstellungen. Sie hatten Vor¬ 
räte, die anscheinend auf Monate reichen konnten, Wäsche, 
warmes Unterzeug, Lederwesten, seidene Halstücher, Corned 
Beef in ungeheurer Masse, Teekuchen, Wisky, riesige Mas¬ 
sen von Tabak und Zigaretten, leider keine Zigarren. All das 
zeigte, daß sie nicht daran geglaubt hatten, daß die Stellung je 
genommen werden könnte. Ich habe mir einen prachtvollen 
Mantel zugelegt. 
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