Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

einen stramme» Marsch und gingen bei Morgengrauen in 
Stellung. Die Batterie grub sich auf offenem Felde mög- 
lichst tief ein, die Beobachtungsstelle war im Dach eines 
halbverbrannten Hauses. Von dort aus sah ich dasselbe Re¬ 
giment, daö in der Nacht in dem rasenden Tempo marschiert 
war, zum Sturm antreten. In dichten Schützenlinien gin¬ 
gen sie vor, und unmittelbar hinter dem Bataillon, das am 
nächsten bei unserem Hause war, kam die Regimentsmusik. 
Und so gingen die Kerls unter den schmetternden Klängen des 
Regimentömarsches und mit „Heil dir im Siegerkranz" auf 
freiem Feld gegen ein festungsartig auf der Höhe gelegenes 
Dorf vor und stürmten es. Wir hatten uns das Dorf vor¬ 
her schon vorgenommen. Andere Batterien, leichte und 
schwere Haubitzen, Fußartillerie, alles hatte in das Unglücks¬ 
nest gepulvert. Wir machten einen anderen Weg beim Vor¬ 
marsch, und ich kam erst etwa fünf Tage später wieder durch. 
Da sah eS ganz grauenhaft aus, noch viel schlimmer wie in 
Craonne; die schweren Granaten hatten mit einem Schuß 
ganze Häuser niedergelegt, ein toter Gaul lag buchstäblich ne¬ 
ben dem anderen. Die Engländer müssen noch Artillerieko¬ 
lonnen usw. im Dorf gehabt haben, als unsere Artillerie an¬ 
fing hineinzufunken. Was etwa noch an einzelnen, nur halb 
eingeschossenen Dachstühlen und Aehnlichem übrig war, haben 
dann die Engländer vollends mit ganz schwerer Schiffsar¬ 
tillerie gänzlich erledigt. 
Seit fünf Tagen find wir nun wieder im Gefecht. Wir 
(das heißt unsere Batterie) sind einem Infanterieregiment 
zugeteilt. Am zweiten GefechtStag waren wir an einem hoch¬ 
stämmigen Waldesrand in Stellung, und vor uns eine weite, 
von Infanterie unter Feuer gehaltene Fläche. Erst schossen 
wir sehr heftig, und dann ging die Infanterie sprungweise 
'28?
	        
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