Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

wir kannten den Führer der Kompagnie schon und zwar nicht 
von einer schlechten Seite. 
Die Uhr als Verräter. 
Ich war jetzt 5 Wochen lang stets im Feuer, ohne daß ich 
verletzt worden bin. Wir kämpften damals im Süden, da 
hatten wir nur mit den Franzosen zu tun. Hier kämpfen 
wir mit Franzosen, Engländern und Zuaven. Vor einiger 
Zeit hatten wir eine Schlacht, die für unsere Batterie sehr 
ungünstig war. Die Franzosen hatten nämlich englische Ge¬ 
schütze, die eine beffere Wirkung haben, als die französischen. 
Hier findet wohl die Entscheidungsschlacht statt. Die fran¬ 
zösische Zivilbevölkerung ist sehr feig. Bei Tag tun sie ei¬ 
nem schön, und in der Nacht fangen sie zu schießen an. Ge¬ 
stern holte unsere Batterie einen französischen Sergeanten 
von einem Baum herunter, der in telephonischer Verbindung 
mit seinen Truppen stand. In dem Dorf, in dem sich unsere 
Batterie in Feuerstellung befindet, hatten Zivilpersonen eine 
auf der Kirche befindliche Uhr so gestellt, daß sich die franzö¬ 
sischen Beobachter auskannten. Nämlich: war der Schuß 
zu kurz, stand die Uhr auf 3, war er zu weit, auf 9, war er 
richtig, auf 12, ging er zu weit links oder rechts, auf 5 Uhr. 
Dadurch hatten wir viel Verluste. Unsere Truppen sind 
ihnen aber überall darauf gekommen. 
Bußtagsfeier der 76 er. 
20. November 1914 
Bußtag! Bettag! Doppelt zogen uns die Gedanken nach 
der Heimat. Doppelt schwer wurde daö wehe Sehnsuchts¬ 
gefühl der Verheirateten. 9 Uhr! Daheim läuten die Glok- 
ken zum ersten Male. Nun rüsten sie sich in meinem Städt- 
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