Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Auch der Dienst trägt das freundschaftlichste Gepräge, und an 
Stelle der zwecklosen Schnauzerei unter den Kameraden ist 
die oft ulkige Zurechtweisung in plattdeutscher Sprache ge¬ 
treten. 
Die Durchführung des Heimatprinzips dankte die Kom¬ 
pagnie ihrem Führer, dem Oberleutnant v. T., der vom La¬ 
zarett aus, in dem er wegen einer erhaltenen Ver¬ 
letzung lag, die Anweisung gegeben hatte. Vor allen Din¬ 
gen hatte das Heimatprinzip den Erfolg bei den Mann¬ 
schaften, daß diese erkannten: In der siebenten Kompagnie soll 
auf den einzelnen Rücksicht genommen werden. Mit diesem 
Erkennen lief das Versprechen, dankbar durch treueste Pflicht¬ 
erfüllung zu sein, durch die Gruppen. Schon der erste Abend 
im Schützengraben erbrachte den Beweis, daß dieses Gelübde 
nicht über dem Herzen hin gesprochen war. 
Wir waren eingeordnet. „Der Ersatz kommt heute abend 
mit der Feldküche heraus, hält mit dieser an dem einzelnen 
Gehöft am Waldrande, bis ich ihn dort abhole. Weggetreten!" 
Das war der Befehl des Feldwebels. Der Abend war dunkel, 
die letzten Strahlen der Dämmerung verblichen, da gingen 
wir Alten zum Dorftor hinaus, entschlossen, den Jungen 
da vorn zu helfen; und, ach, wie mancher hat heute schon die¬ 
sen Entschluß mit dem Tode bekräftigt! Eine kleine Stunde 
währte der Marsch, da kamen wir an das zusammenge¬ 
schossene Gehöft. Schweigend wurde haltgemacht, — nichts 
zu hören. Wir warteten in Spannung, nicht lange, aber 
die Minuten dehnten sich. Mit einem Male: paff — piu, 
piu — surr — piuuh! Das waren die ersten Grüße der 
französischen Infanterie. Auf den Kasernenhöfen und Exer¬ 
zierplätzen haben wir daö „Hinlegen!" oft geübt, es geschah 
nach Kommando auch schnell und gleichmäßig; aber so fix 
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