Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Schlag die Granaten vor die Höhle. So ging es bis 8 Uhr. 
Da kam einer aus dem Graben gelaufen und meldete: die 
Franzosen find durchgebrochen und kommen. Da« Gebrüll 
der Kanonen wurde nun ersetzt durch wahnsinniges Gewehr¬ 
feuer. 
„Der dritte Zug zur Verstärkung! Seitengewehr aufpflan¬ 
zen!" Mann bei Mann standen wir, des Vorgehens gewär¬ 
tig. Doch es kam die Meldung, daß die Franzosen, die bis 
in unsere Gräben vorgedrungen waren, zurückgeschlagen sei¬ 
en. Trotz der ungeheueren Verluste versuchten die Franzosen 
um 10% Uhr noch einen Angriff, aber wieder vergebens. 
Nun setzten die Kanonen wieder ein. Am Abend mußte ich 
mit in die Gräben. 
Man gibt sich bei solchem Wüten für verloren, vergißt alles 
und denkt nur daran, das Vaterland zu retten. Ohne Esten 
gings hinaus. Vorige Nacht hatten wir schon gewacht, am 
Tage auch, nun in die Gräben. Die geschützten Stellen wa¬ 
ren ja besetzt. Wir kamen nun in die deckungslosen zerschoffe- 
nen Gräben. Ich warf mich kurzentschloffen oben auf die 
Brüstung. 
Ewald kam und sagte, daß die Franzosen schon wieder beim 
Angriff seien, da tönte eS auch schon: „En avant, en 
avant!" 
Nun raus, was raus wollte aus dem Gewehr. Leucht¬ 
kugeln stiegen auf und erhellten die stockfinstere Nacht. Dann 
war alles ruhig. Nur ein entsetzliches Wimmern ertönte 
vor uns. Meine Kameraden glaubten in ihrer Aufgeregt¬ 
heit wieder die fremden Befehle zu hören und schossen weiter. 
Die ganze Nacht hindurch währte der Kampf: Immer kam 
neue Munition. 
Endlich wurde es hell. Wir erkannten im Hintergründe 
260
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.