Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

jungen Mannschaften sind tüchtig und tapfer und haben sick- 
wacker geschlagen. Sie haben gegen die Kolonialtruppen ge¬ 
standen, die schon sieben, acht und neun Jahre in militärischem 
Dienst stehen. Sie haben sich schon sechs Wochen hier auf¬ 
gehalten und sich in der Zeit tüchtig verschanzt. Kein aktiver 
Soldat hätte sich besser schlagen können wie unsere Freiwil¬ 
ligen. 
Von unsern jungen Regimentern. 
Nordfrankreich, 14. November 1914 
Also was wir erlebt und durchgemacht haben: Vorgestern 
früh um I I Uhr begann ein furchtbarer Kanonendonner. 
128 Geschütze standen uns gegenüber. Ich war gerade bei 
Ewald im Graben und brachte ihm Kaffee. Der eine Ober¬ 
leutnant wollte mich gar nicht zurücklassen, aber ich hatte ja 
Befehl von unserem Oberleutnant, zurückzukommen. Un¬ 
zählige Granaten platzten neben mir. Ich lief mit rasender 
Geschwindigkeit und kam glücklich zurück. Den ganzen Tag 
ging es so weiter. Tote und Verwundete wurden gebracht. 
Die Gräben waren alle zerschossen. Keiner durfte mehr aus 
der Höhle. 
Nur unser tapferer Major lief nach überall und tröstete 
und ermutigte. Dann kam eine furchtbare Nacht. Ein star¬ 
ker Sturm fegte über die Felder und peitschte den Regen 
gegen Bäume, Sträucher und Häusermauern. Keine Mi¬ 
nute verging, wo nicht 30, 40, ja selbst 60 Granaten platzten. 
Die Franzosen beschossen Strich für Strich unser Feld. Jetzt 
kamen sie an den Platz vor unserer Höhle. Es war wohl früh 
31/2 Uhr. Da krachte es unheimlich. Eine Granate war ge¬ 
gen die Mauer eines längst zerschossenen Hauses geflogen 
und hatte alles hinweggefegt. Nun kamen Schlag auf 
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