Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

fanden wir bald des Rätsels Lösung. In einem tiefen Loche 
lagen übereinandergestürzt mehrere Loris. Die Franzosen wa¬ 
ren anscheinend im Munitionstransport von den Unsrigen 
überrascht worden und hatten nur noch gerade soviel Zeit ge¬ 
habt, die Geschosse auf das freie Feld zu werfen, die vorhan¬ 
denen LoriS in die Grube zu stürzen und auszureißen. Kaum 
100 Meter weiter war eine ganze Anzahl Kanonen einge¬ 
graben. Sie waren dazu bestimmt gewesen, die vielen bei 
ihnen hübsch in Reih und Glied aufgestellten und jetzt auf 
dem Felde umherliegenden Geschosse auf die anstürmenden 
Deutschen zu werfen und so Tod und Verderben in deren Rei¬ 
hen zu tragen. Als wir die Verschlüsse öffneten, sahen wir, 
daß sie hierzu keine Gelegenheit mehr gefunden hatten. Un¬ 
sere großen 42-Zentimeter-Geschütze halten derart gearbeitet, 
daß sie überhaupt gar nicht erst in Tätigkeit hatten kommen 
können. Einsam und verlassen starrten die ehernen Schlünde 
in das weite Feld. Weit und breit war außer einem bayeri¬ 
schen Landfturmmann, der hier Posten stand, und einem alten 
Manne, der in unmittelbarer Nähe eine Herde Rinder wei¬ 
dete, kein menschliches Wesen zu sehen. Wir gingen weiter 
und befanden uns bald in dem eigentlichen Fort. Was wir 
hier vor uns sahen, war ein einziges Feld von Trümmern. 
Der Eindruck, den das Ganze machte, ist einfach nicht in 
Worte zu kleiden. Wer von der Wirkung unserer großen 
Geschosse gelesen hat und glaubt, daß sie doch wohl übertrie¬ 
ben dargestellt wird, der irrt ganz gewaltig. Selbst für uns, 
die wir die stummen Zeugen ihrer Tätigkeit vor uns liegen 
sahen, war es fast unfaßbar, wie diese kolossalen Betonriesen 
über- und nebeneinandergeworfen werden konnten. Wo ein 
solches Geschoß als richtiger Volltreffer einschlägt, da geht 
alles zugrunde. Jeder Widerstand wird unmöglich, weil al- 
252
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.