Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

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stehen. Hoffentlich gehtS bald wieder vorwärts, dann gibtS 
für uns wieder Arbeit. Alle Mühe und Anstrengung wird 
belohnt durch das Bewußtsein, manchem unserer Braven hel¬ 
fen zu können, mancher Familie den Vater zu erhalten. WaS 
an uns liegt, werden wir tun, die Schrecken des Krieges um 
ein wenig zu lindern. 
In der Bergwerksgegend Dvuai. 
29. Oktober 1914 
Seit IO Tagen liege ich schon immer in demselben Chaus¬ 
seegraben und warte den Angriff des Feindes, der Engländer, 
ab. Wir wechseln uns jedoch mit einer anderen Schwadron 
täglich ab, so daß man wenigstens nicht immer im selben 
Dreck liegt. Diese Augenblicke in Reserve verbringen wir 
dann auf dem Gute des Herrn C., der natürlich nicht zu Hause 
ist, damit er ja nicht zu sehen braucht, wie sein schönes Gut 
so langsam vom Feinde zerschossen wird. Das Dach ist schon 
zum größten Teil abgedeckt, und die Salons und die schön¬ 
sten Schlafzimmer sind schon mit dickem Stroh gefüllt, auf 
dem wir glänzend schlafen. Ein Bett ist überhaupt eine ganz 
unpraktische Einrichtung, wie ich im Laufe des Krieges schon 
feststellen konnte, da man sich ja nur selten und dann auch nur 
ungern auszieht, da im entscheidenden Augenblick sicherlich die 
Zeit zum Anziehen fehlen würde. 
Also seit zehn Tagen sind wir schon Infanteristen; unsere 
Pferde haben wir seitdem nicht mehr gesehen. Wir Kavalleri¬ 
sten haben schon mit unserem Karabiner ohne Bajonett mehr¬ 
fach gestürmt mit Erfolg und ohne große Verluste, was wir 
wohl weniger unserer Geschicklichkeit, als vielmehr dem schlech¬ 
ten Schießen des Feindes zu verdanken haben, worauf wir 
natürlich ganz unbändig stolz sind. 
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