Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

schleppten wir nun die Verwundeten einige hundert Meter- 
aus dem Kugelregen auf einen geschützten Platz, sandten ei¬ 
nen der jungen Infanteristen den Trägern entgegen, der an¬ 
dere blieb als Wache zurück, und wir gingen nochmals in der 
eintretenden Dunkelheit auf die Suche, um möglichst noch alle 
auf dem gefährdeten Gelände Liegenden von dort fortzuschaf¬ 
fen. Drei zum Teil schwer verletzte Landwehrleute konnten 
wir noch in einem Gehöft unterbringen, wo sie von dem un¬ 
ermüdlichen Dr. K. verbunden wurden, der auch für die Ab¬ 
holung sorgte, indem er selbst einen Wagen herbeischaffen 
half. Wie mir später mitgeteilt wurde, ist der Tapfere am 
nächsten Tage schwer verwundet worden. Endlich konnten 
wir unsere Truppen wieder aufsuchen. Vor uns tobte noch der 
Kampf. Nachdem ich noch einige Verwundete aus der Linie 
hatte schaffen helfen, kam ich gerade dazu, wie ein Vizewacht¬ 
meister eines Artillerie-Regiments die Batterie heranho¬ 
len wollte und in der Hauptstraße einen Schuß ins Bein erhielt, 
anscheinend von Franktireurs, da verschiedentlich aus den Häu¬ 
sern geschossen wurde. In der Kirche fanden wir zunächst 
Schutz gegen die die Straße entlang fegenden Infanterie-Ge¬ 
schosse. In der Nacht wurde der verwundete Wachtmeister 
auf eine Schubkarre gebracht und durch einen Krankenträger, 
begleitet durch einige Leichtverletzte und mich, nach dem Feld¬ 
lazarett gefahren. Nachdem ich die Nacht hier zugebracht hatte, 
konnte ich am nächsten Vormittag meine Sanitätskompagnie 
erreichen, freudig begrüßt von den Kameraden, die am Abend 
zuvor hatten zurückkommen können. Drei Mann von uns 
fehlten aber immer noch, sie trafen erst am Abend ein, weil 
ihnen der Artilleriekampf den Weg abgeschnitten hatte, so daß 
sie einen halben Tag und eine Nacht im Graben liegen mu߬ 
ten. Zurzeit ist für uns nicht viel zu tun, weil die Gefechte 
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