Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Bockshorn jagen wolle. In dieser Annahme hätte Iossre eine 
vorsichtige, wohlüberlegte Offensive befohlen, die dienstlich nicht 
zugegeben werden solle, um im Falle des Scheiterns keine Ent¬ 
mutigung bei der Bevölkerung hervorzurufen. Die öffent¬ 
liche Meinung fei ungehalten, daß angesichts der Besetzung von 
10 Departements durch die Deutschen nichts geschehe, um diese 
wieder aus dem Lande zu vertreiben. Aus diesem Unwillen 
rühre der Gedanke an die Offensive überhaupt her. 
Aus London kam wenige Tage nachher die Bestätigung. Ioffre 
beabsichtige, die Schwächung der deutschen Linien, die einen 
großen Teil ihrer Truppen nach der russischen Grenze abgege¬ 
ben hätten, auszunutzen. Er habe wörtlich erklärt, die Zeit 
des „Zuwartens" sei vorbei; „jetzt werden wir zubeißen und 
zwar tüchtig". Der urkundliche Beweis fiel wenige Tage spä¬ 
ter der deutschen Heeresleitung in die Hände in Gestalt einer 
Abschrift des Ioffreschen Armeebefehls, den man bei einem 
gefallenen französischen Offizier vorfand. Er lautet: „Seit 
drei Monaten sind die heftigen ungezählten Angriffe nicht im¬ 
stande gewesen, unsere Reihen zu durchbrechen. Ueberall ha¬ 
ben wir ihnen siegreich widerstanden. Der Augenblick ist ge¬ 
kommen, um die Schwäche auszunützen, die uns der Gegner 
bietet, nachdem wir uns verstärkt haben an Menschen und Ma¬ 
terial. Die Stunde des Angriffs hat geschlagen. Nachdem 
wir bisher die deutschen Kräfte im Schach gehalten haben, 
handelt es sich jetzt darum, sie zu brechen, um unser Land end¬ 
gültig von den Eindringlingen zu befreien. Soldaten! Mehr 
als je rechnet Frankreich auf euren Mut, eure Energie und eu¬ 
ren Willen, um jeden Preis zu siegen. Ihr habt schon gesiegt 
an der Marne, an der Pser, in Lothringen und in den Voge¬ 
sen. Ihr werdet zu siegen verstehen bis zum schließlichen Tri- 
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