Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

wurden wir plötzlich mehrere Male außerordentlich unange¬ 
nehm durcheinander geworfen und der Zug hielt. Es war in¬ 
zwischen der 12.- Oktober geworden. Wir befanden uns mor¬ 
gens 4 Uhr 25 auf der letzten belgischen Station (Erquelin- 
neö) vor der französischen Grenze. In ErquelinneS blieben 
wir, angeblich weil in Maubeuge ein Zug entgleist war, bis 
nachmittags liegen. Um I Uhr mußten wir unser Gepäck um¬ 
hängen, marschierten aus dem Bereich des Bahnhofes hinaus 
und empfingen auf offener Landstraße unsere Löhnung. Da 
befohlen war, daß wir den Marsch von ErquelinneS nach 
Maubeuge per pedes apostolorum machen sollten, setzte 
sich unser Bataillon um 2 Uhr bei strahlendem Sonnenschein 
in Bewegung. Nach Zuständigem, für uns ja nicht mehr- 
jungen Leute recht anstrengendem Marsch, erreichten wir unse¬ 
ren Bestimmungsort. Nachdem wir die Festung durch¬ 
quert hatten, bekamen wir auf dem Bahnhöfe notdürftig et¬ 
was zu essen. Es war aber auch die höchste Zeit, daß wir die 
Gewehre zusammensetzen und das Gepäck abhängen durften, 
sonst wären noch Leute schlapp geworden. Um 6U Uhr hieß 
es, „Abrücken in die Quartiere". Wenn wir geglaubt hatten, 
daß dieselben in nächster Nähe seien, so sollten wir bald eines 
Besseren belehrt werden. Vorwärts, immer vorwärts ging 
es, bis wir, nach zirka einftündigem Marsch, auf der bergig an¬ 
steigenden und abfallenden Straße endlich unser Quartier er¬ 
reichten. Es ist ein großer Betrieb der Eisenindustrie, in wel¬ 
chem in Friedenszeiten ungefähr 1800 Mann beschäftigt wer¬ 
den. Der Besitzer ist geflohen. Vor einem großen offenen 
Schuppen machten wir in der Dunkelheit halt. Ein paar Mi¬ 
nuten später standen wir vor unserem Wohnschuppen. Als 
die Türen geöffnet waren, sahen wir bei dem Scheine einiger 
Taschenlampen, daß wir uns in einem großen Maschinensaal 
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