Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Eindruck, als ob Ioffre erst an etlichen Punkten habe um¬ 
herfühlen wollen, wo di« schwache Stelle sei. Um so bedeu¬ 
tungsvoller ist daher der Umstand, daß die Feinde überall, 
wo sie anpackten, größtenteils unter schweren Verlusten zu¬ 
rückgewiesen wurden. Auch an nicht einer Stelle hatten sie 
den gewünschten Erfolg. 
Bereits am 10. Dezember hatten ausländische Zeitungen 
darauf hingewiesen, das französische Heer habe auf der gan¬ 
zen Front die Offensive ergriffen, „wenn auch der General- 
stab dies noch nicht auf dem Dienstwege angekündigt habe". 
Das Unterbleiben dieser Ankündigung wurde damit erklärt, 
daß die auf der ganzen Linie vor sich gehende Offensive au¬ 
genblicklich nur feststellen solle, welche Truppenmaffen die 
Deutschen einem Vormärsche der Verbündeten an den ein¬ 
zelnen Stellen entgegensetzen könnten. Nach einigen Er¬ 
kundungen seien die Kräfte der Deutschen durch Abgabe ei¬ 
niger Armeekorps nach dem Osten geschwächt. Nach anderen 
seien sie gerade in der Absicht eines neuen Vorstoßes auch im 
Westen verstärkt worden, besonders bei Ppern und La Bassee. 
Dies habe dem General Ioffre die Vermutung nahegelegt, 
daß ein neuer deutscher Angriff bevorstehe! Da aber nun 
Wochen verstrichen seien, so sei Ioffre auf den Gedanken ge¬ 
kommen, daß setzt der günstige Augenblick, einen Angriff zu 
wagen, gekommen sei. Das Auftauchen immer neuer Armee- 
korps bald auf dem linken, bald auf dem rechten russischen Flü¬ 
gel lege die Vermutung nahe, daß die in Flandern und Nord¬ 
frankreich stehenden Armeen durch Entsendungen geschwächt 
seien. DaS amtlich aus Berlin gemeldete Vorhandensein von 
hundert deutschen Armeekorps hielten die Verbündeten für ei¬ 
nen Bluff, womit der deutsche Generalftab die Gegner ins 
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