Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

schinengewehr. Jetzt zieht der Trupp los. Schweigend gehen 
die Krieger aus dem Dorfe. Jeder Laut verstummt in ihren 
Reihen, jede Zigarre erlischt. Man sieht ab und zu das 
grelle Aufleuchten der Scheinwerfer oder Leuchtkugeln. Bei 
ihrem Aufblitzen bleibt alles still stehen, damit der Feind nichts 
vom Anmarsch merke. So geht'ö immer weiter über grundlose 
Wege, über Schutt und Geröll. Ab und zu pfeift eine ver¬ 
irrte Kugel über die marschierenden Leute. Niemand achtet 
darauf. Jetzt kommt ein Wald. Ueber gefällte Bäume und 
durch von Granaten aufgewühlte Löcher geht der schwierige 
Weg. Nun lichtet sich der Wald. Zweihundert Meter wei¬ 
ter liegt der Feind. 
Da kommt leise das Kommando: „Gruppenweise einschwär¬ 
men!" Jeder untersucht noch einmal, ob alles festsitzt, ob nichts 
ein verräterisches Geräusch macht. „Meine Gruppe ohne 
Tritt! Marsch!" Gebückt schleicht die Gruppe vor, über Was- 
sexgräben und versumpfte Stellen. Die Kugeln knallen im¬ 
mer zahlreicher, pfeifen immer lauter, mahnen immer eindring¬ 
licher an die Gefahr. Aber keiner achtet ihrer, denn alle find 
vertraut mit jeder Gefahr, bis einer mit ersticktem Schrei ge¬ 
troffen niedersinkt. Jetzt duckt alles den Kopf tiefer, wenn 
das Knattern der Maschinengewehre ertönt. Aber schon ist der 
Graben erreicht. „Ablösung?" schallt es uns gedämpft aus 
einer heiseren Stimme entgegen. Mit einem Sprung sind wir 
im Graben. Andere Gruppen folgen nach, während die bis¬ 
herige Besatzung des Grabens verschwindet, genau so lautlos 
wie wir gekommen sind, denn 40 Meter vor uns liegt der 
Feind. 
Jetzt beginnt der Grabendienst. Scharf lugen wir durch 
unsere Scharten, wenn die Leuchtkugeln aufblitzen. Wehe 
dem Feind, der sich sehen läßt! Salven von zwei, drei Grup- 
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