Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

zengräben auszuwerfen. Dies alles mußte in fieberhafter Eile 
und doch in Ruhe geschehen. Wir waren mit unserem Gra¬ 
ben noch nicht ganz fertig, als am linken englischen Flügel 
ein heftiges Schnellfeuer einsetzte, das allmählich bis auf den 
rechten Flügel durchdrang. Wir stehen beiläufig in der Mitte 
der Arbeit, schnell die Gewehre in die Hand, in den noch nicht 
ganz fertigen Standgräben wird eine gekauerte Stellung an¬ 
genommen, und schon pfeifen wieder die feindlichen Kugeln 
über unsere Köpfe hinweg. Wir erwidern das Feuer ebenso 
heftig, es dauert dies beiläufig 20 Minuten, und Stillschwei¬ 
gen tritt wieder ein. Es geht nun ans Graben weiter. In 
der Nacht sind wir damit fertig, abwechselnd muß von jeder 
Gruppe immer ein Mann eine halbe Stunde wachen. Die 
andern können sich in kauernder Stellung etwas Ruhe gön¬ 
nen. 
Plötzlich um 5 Uhr morgens heißt es, alles heraus, Ge¬ 
päck auf, ein anderer Befehl ist gekommen. Das Dorf 
soll durch die 106er, 107er und 179er gestürmt wer¬ 
den. Will gleich im voraus bemerken, daß die Engländer hier 
in festen und sicheren Stellungen lagen. Wir liegen nun vor 
dem Dorfe eine Stunde lang auf dem Bauche, die Glieder 
schon ein wenig steif, und warten ab. Um 6 Uhr setzt Ge¬ 
schützfeuer ein, das Signal ertönt, und nun geht'S los. Kaum 
knapp vor dem Dorfe, wurden wir von einem furchtbaren 
Flankenfeuer empfangen, wir durchbrachen einen Zaun und 
nahmen hier Schutz, doch verharrten wir in dieser Lage nicht 
lange, und die Offiziere stürmten voran, und wir alle vor¬ 
wärts. 
Nun ging es die lange Dorfstraße entlang immer im Gra¬ 
ben mit aufgepflanztem Bajonett, mehr kauernd als aufrecht. 
Im Graben ein Schlamm, daß man sich nicht vorwärts be- 
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