Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Der Donner der Geschütze wurde stärker, das Platzen der 
Schrapnells hoch in der Luft deutlicher erkennbar. Ganze 
Züge von Flüchtlingen kamen uns entgegen. Ein berittener 
Offizier teilte uns mit, daß 2000 Engländer gefangenge¬ 
nommen worden find. Einstimmiges Hurra! 
Hier in Perenchies sind wir dem fast ganz zusammenge¬ 
schmolzenen Regiment zugeteilt worden und liegen im Lager 
einer riesigen Weberei im Quartier. Wir sind zweiter Ersatz 
und erwarten jeden Augenblick den Befehl zum Ausrücken, 
was aber auch noch einige Tage dauern kann. 
Die Engländer haben schon schwere Haue bekommen. Als 
die Bayern gestern verschiedene Schützengräben gestürmt hat¬ 
ten und darauf von Engländern, die sich totgestellt hatten, von 
hinten beschossen wurden, machten die Bayern kehrt, stellten in 
aller Ruhe ihre Gewehre beisammen, zogen ihre Jacken aus, 
nahmen die Spaten zur Hand und schlugen damit den heim¬ 
tückischen Briten die Schädel ein. Auch unsere Pioniere ta¬ 
ten das gleiche. Die Anstifter des Krieges werden auch von 
uns nicht geschont werden. 
Als wir gestern auf einer Wiese eingeteilt wurden, über¬ 
flog uns ein feindlicher Flieger, der sicherlich unsere Stellung 
an die englische Artillerie verriet, denn nach kurzer Zeit er¬ 
hielten wir ein heftiges Schrapnellfeuer. Wir verließen so¬ 
fort den Platz und marschierten in aller Ruhe in unser Quar¬ 
tier. Direkt über unseren Köpfen explodierten die Schrapnells, 
was sehr schön aussah und uns Spaß machte. Zwei Mann 
wurden leicht verwundet und ein Pferd getötet. Uns störte 
das alles nicht. In den nächsten Tagen wollen wir den ver¬ 
ruchten Engländern zeigen, wie groß unser Haß gegen sie ist, 
und sie für ihre Schandtaten „belohnen", Hoffentlich geht 
es schon heute los . , , 
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