Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

nicht in vorderster Linie, da ich nur einen Zug hatte ausschwär¬ 
men lasten und mich bei dem Rest zirka 200 Meter rückwärts 
befand. Es waren französische Dragoner, die uns dort nicht 
vermutet hatten. — Was nicht rechtzeitig Kehrt machte, ist 
liegen geblieben. Unter anderen ein Kapitän und ein Ober¬ 
leutnant, die beide bis in unsere Linie hineinkamen. Ich hatte 
nachher hinter einem Strohdiemen Zeit, ihre Briefschaften zu 
studieren. Da regt sich leicht das Mitleid, und man kommt 
auf falsche Gedanken. Deshalb werde ich das nicht wieder 
tun. 
Nach der Einnahme von Lille. 
Als wir Lille eingenommen hatten, haben wir schon die 
Vorhut der Engländer gefangen genommen. Jetzt stehen wir 
ihren Haupttruppen gegenüber. Das Wetter ist veränderlich. 
Glücklicherweise gibt es hier viel Strohfeimen, so daß man 
sich nachts vor Regen und Kälte einigermaßen schützen kann. 
Vieh läuft hier auch noch genug umher, wir haben also reich¬ 
lich Fleisch und melken auf den Feldern die Kühe. 
Vergangene Nacht wollten wir unsere Geschütze in eine 
neue Stellung bringen, da kamen wir mitten in ein Jnfan- 
teriefeuer, und als wir glücklich nach manchen Schwierigkeiten 
die alte Stellung wieder erreicht hatten, begann ein Artillerie¬ 
feuer, wie ich es in all den heftigen Kämpfen der letzten Wo¬ 
chen noch nicht erlebt habe. Die Erde zitterte von dem fort¬ 
währenden Abfeuern der Geschütze. Hätte die schwere englische 
Artillerie unsere Batterie auch nur ein einziges Mal getroffen, 
so wäre alles verloren gewesen. Aber glücklicherweise schlugen 
alle Geschosse entweder vor uns oder hinter uns ein. Wir 
mußten die ganze Zeit untätig an der Erde liegen, um so gut 
wie möglich die feindlichen Geschosse zu vermeiden. 
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