Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Morgengruß der Artillerie. Wenn wir dann vorgehen, heißt 
es meist, das Dorf ist vom Feinde besetzt; die 
Jäger setzen sich zunächst in den Besitz des Dorfes. 
Das wird dann gemacht, wenn es möglich ist. 
Bei unserem letzten Vorgehen um den feindlichen lin¬ 
ken Flügel war das meist der Fall, da wir fast nur mit 
Kavallerie und Radfahrern zu tun hatten, die bald ausrissen. 
Nach Aussagen von gefangenen Engländern sind ihnen die 
Soldaten mit den abgeschlagenen Helmen am unsympathisch¬ 
sten. Ich verstehe daö sehr wohl, denn unsere Leute schießen 
ganz vorzüglich. Dafür stehen wir auch bei der Kavallerie in 
großem Ansehen und werden überall aufö freundschaftlichste 
begrüßt. „Ohne die Jäger geht die Kavallerie keinen Schritt 
weiter," meinte eben ein Oberjäger zutreffend. 
Auf diese Weise haben wir den Aufmarsch von einigen 
Armeekorps, wie mir scheint, erfolgreich verschleiert und sind 
nun zum ersten Male hinter die Front zurückgezogen, um 
Luft zu holen. — Die Kompagnieführung bringt Spaß, aber 
auch viel Arbeit und Sorge. Meine Kohorte besteht jetzt aus 
rund 100 Mann; dazu ein kleiner junger Leutnant, der gerade 
aus der Kadettenanstalt gekommen ist. Geradezu rührend ist 
es, mit welcher selbstverständlichen Hingebung die alten Leute 
vom Ersatz, die fast alle zwischen 30 und 40 sind, ihre Pflicht 
tun. Weil ich gut für sie sorge und sie offenbar Vertrauen 
zu mir haben, ist auch das persönliche Verhältnis ideal. Wenn 
einer meint, mir einen Liebesdienst erweisen zu können, so tut 
er'S. Für mein leibliches Wohl sorgt der Jäger K. (auch schon 
der zweite) nach besten Kräften. Wir sind insofern gut daran, 
weil wir immer voran sind und die Quellen des Landes noch 
nicht ganz versiegt vorfinden. 
In einem Dorfe, in dem vor zehn Minuten noch die Fran- 
lo 14?
	        
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