Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

Schuß abgeben zu können. Es kostet unserer Schwadron vier 
Verwundete und zwei Tote. Ein Blindgänger geht 2 Me¬ 
ter an mir vorbei. Eine Granate fliegt vor mir in den Gra¬ 
ben und schmeißt mir eine Ladung Lehm inö Gesicht. Die 
folgende Nacht bleiben wir in Stellung. Jeder von uns 
Leutnants hält drei Stunden Wache. 
13. Oktober. Am Morgen gehen wir auf Vieux Berquin 
los. Es war besetzt von Engländern. Die Kerle müssen ge¬ 
schlafen haben, denn sie ließen uns in aller Ruhe in einem 
Graben Stellung nehmen, und dann feuerten sie erst. Wir 
wurden zurückgezogen, weil, wie ich später merken sollte, große 
feindliche Jnfanteriemengen im Anmarsch sich befanden. Am 
Grabe von zwei toten Husaren (es waren die zwei von den 
Unsern, die gestern gefallen waren) läßt unser Rittmeister 
die Pelzmützen abnehmen und Vaterunser beten. Es geht 
wieder in die alte Stellung zurück. Kaum sind wir dort, 
als von beiden Seiten ein gehöriges Artillerieduell anfängt. 
Gewehrfeuer setzt ein. Die Tommys hatten mir vor ein 
paar Tagen einen Mann weggeschossen; das mußte gerächt 
werden. So ekelhaft das Kugelpfeifen ist, vergißt man es 
ganz, wenn man selber schießt. Auch hört man eS nicht, da das 
Geknatter der eigenen Schüsse zu laut ist. Bei Eintritt der 
Dunkelheit gehen wir aus der Stellung raus auf Trois-Fer- 
meS. Dort wird nochmals in Stellung gegangen. Alsdann 
beginnt ein langer Nachtmarsch, der in Erquinghem endigt. 
Die Reiterschlacht bei Hazebrouck. 
' 13. Oktober 1914 
Wir liegen hier im Notquartier. Die Division ist nach den 
siegreichen Reiterschlachten zurückgenommen worden und ra- 
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