Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

es gab nach guten 24 Stunden etwas zu effen. Bald wurde 
«s bekannt, daß wir den Anmarsch des Korps zu erwarten 
hatten. Dann war unser Auftrag erfüllt. Wir mußten durch¬ 
halten. Der zweite Tag war noch ärger als der erste. Wir 
schossen wenig und sahen zu, wie die Jäger auf 1002 bis 
1100 Meter mit einzelnen Schüssen die Franzosen einzeln 
niederknallten. Eine hervorragende Truppe. Am Abend trat 
jeder an seinen Platz. Es wurden für jeden Fall Lanzen aus¬ 
geteilt, über die Mauer sollte keiner kommen. Der zweite 
Nachtangriff stand uns bevor. Aber sie kamen nicht. Da¬ 
für traf unser . . . Regiment ein, und wir dursten abziehen. 
Der Vormittag verlief ruhig bei den Pferden. Mittags ging 
ein Unteroffizier mit sechs Mann als Posten in Schützen¬ 
linie vor. Ich war dabei. Wir gruben uns in einen 
Damm ein und schleppten aus den nächsten Häusern Betten 
und Decken in unsere Löcher. Ich schlief den ganzen Nachmit¬ 
tag und die halbe Nacht. Um 3 Uhr morgens saßen wir auf 
und ritten zum Regiment, das wir nach zwölf Stunden end¬ 
lich trafen, vorher hatten wir reichlich requiriert, was es an 
Konserven, Wein, Marmelade und Biskuits gab. Man lebt 
doch nicht schlecht. 
Von Roubaix über Tourcomg nach Estaires. 
Am 5. Oktober sollte unsere Division über WattreloS-Roneq 
vergehen, also um die Städte Roubaix und Toureoing herum. 
T. und ich erhielten mit einem Zug (25 Mann) den Auftrag, 
diesen Vormarsch in der linken -Flanke zu sichern längs 
einer Bahnlinie, die auf der Karte ganz nett aussah, aber 
in Wirklichkeit mitten in den genannten Städten liegt. Diese 
bilden, wie das Ruhrgebiet, eine Riesenstadt; nur daß es dort 
Leinen-Industrie ist. Bis an die Stadt reite ich mit drei 
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