Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

ich die eigene Artillerie hinter einer Höhe gesunden. Von dü 
grng eö gegen eine Ortschaft, von einem Strohhaufen zum an¬ 
deren, immer gedeckt, vor mir eine Fabrik und daneben eine 
Häuserreihe. Von der Häuserreihe sah ich zirka 20 Zivili¬ 
sten nach der Fabrik laufen; kein gutes Zeichen, aber ich mußte 
in die Ortschaft hinein, welche tags zuvor noch besetzt war. 
Eine Brücke über den Kanal war tags zuvor noch nicht ge¬ 
nommen worden. In scharfem Trab, teilweise im Galopp, 
ging eS in das Dorf. Die Zivilisten, welche auf der Straße 
waren, verschwanden eilig. Kurz vor der Brücke rechts war 
ein kleiner Seitenweg. Wir ritten dort hinein, um nicht den¬ 
selben Weg zurück zu müssen. Da erfolgte von dem Kanal 
aus das Aufblitzen der feindlichen Artillerie, und' auf einmal 
Feuer vom Kanal her, aus der Häuserreihe und von der Hecke, 
eine wahre Hölle. Es gab nur noch eins: Hinaus, oder alles 
ist verloren. Geradeaus führte ein Weg über einen Gra¬ 
ben, über die nächste Straße, und plötzlich stehen wir vor der 
Bahnlinie, von einer hohen Hecke eingesäumt. Wir mußten 
zurück durch eine Seitenstraße und dann über die Bahn und 
im Galopp dem Ausgang zu. Einer war etwas zurückgeblie¬ 
ben, das Pferd wollte nicht mehr, der andere, ein Gefreiter, 
rief: „Ich bin getroffen!", die Lanze war ihm entfallen, das 
Blut rann am rechten Arm herunter. Ich ermunterte ihn: 
„Halte Dich noch, bis wir draußen sind!" Und er hat sich mit 
der letzten Kraft gehalten bis hinter dem ersten schützenden 
Strohhaufen. Hier hob ich den Mann vom Pferde herab. 
Ein Schuß saß im rechten Arm, einer in der Hüfte. Ich ver¬ 
band ihn mit fiebernder Hast und schickte einen Mann sofort 
zum Arzt. Als der Verband fertig war, ließ ich einen Mann 
bei dem Gefreiten zurück, und dann los mit der Meldung. 
Zuerst zur Artillerie, dann zur Exzellenz, dann zum Regiment. 
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