Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

„Die Schützen — angreifen!" — Und nun machten wir 
es wie die brave Infanterie. Zwar schoß der Gegner wie 
toll und verrückt, wir nur teilweise. Immer wurde wieder 
vorgegangen, und die BeefS stifteten ab. Bei Dunkelwer¬ 
den standen wir in ihren Stellungen und hatten sie mehr als 
5 Kilometer zurückgeworfen, und dies, wie bei uns, ohne einen 
einzigen Schuß getan zu haben und ohne jeden Verlust. - 
Die Nacht hielten wir eine große Ferme besetzt, die nun unse¬ 
rer Brigade während der l 1 Tage, die die ganze Kavallerie in 
Schützengräben lag, als Stützpunkt der immer 24 Stunden 
in der Reserve liegenden je 2 Schwadronen jedes der beiden 
Regimenter diente. Wir hatten es uns bald heimisch ge¬ 
macht, und als wir dann am kommenden Morgen antraten, 
um uns selbst „Schützengräben" zu buddeln, da sah mancher 
der Reitersleute gar bunt bepackt wie ein Handelsmann aus, 
so viel Dinge zum „Einbauen als Deckung" schleppten sie mit. 
Auch die Arbeit des Eingrabens ging schnell vonftatten, wenn 
auch die englische Artillerie uns reichlich mit „eisernen Ratio¬ 
nen" bedachte. Meist war es recht langweilig in den Grä¬ 
ben, denn die bis an den Hals mit Hilfe der LandeSeinwoh- 
ner, die zum Auswerfen der englischen Schützengräben Heran¬ 
getrieben und gezwungen worden waren, eingegrabenen eng¬ 
lischen Infanteristen zeigten sich fast gar nicht. Erst später, 
als wir uns auf nähere Entfernungen herangearbeitet hatten, 
knallten wir den einen oder andern weg. Sonst 
war es im Schützengraben ganz nett. Gehungert und gedur¬ 
stet haben wir nicht. Geraucht wurde „so lange der Vor¬ 
rat reicht", und besonders gute Kameradschaft hielten wir 
mit unseren bayerischen Nachbarn, den Jägern. 
Lagen wir in der Ferme in Reserve, so glaubte man zeit¬ 
weise, daß man nur im Manöver sei, denn die englischen Gra- 
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