Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

gerückt, was die Franzosen veranlaßte, auf Lens zurückzu¬ 
gehen. Am 3. ließ der Bürgermeister von Lille eine Be¬ 
kanntmachung anschlagen, worin er die Einwohner ermahnte, 
sich ruhig zu verhalten, falls die Deutschen die Stadt be¬ 
setzen würden. Am 4. rückten die ersten deutschen Truppen 
in Lille ein. Als sie die Vorstadt durchschritten hatten und 
in die eigentliche Stadt einzumarschieren im Begriffe stan¬ 
den, tauchten plötzlich aus verschiedenen Nebenstraßen feu¬ 
ernde Abteilungen französischer Infanterie auf, gleichzeitig 
wurde aber auch aus den Fenstern der Häuser auf die ein¬ 
rückenden Truppen geschossen. Es blieb nichts anderes übrig, 
als die Stadt wieder zu verlassen. 
Den zweiten Angriff auf Lille unternahm die 40. Divi¬ 
sion, die am l 1. mit ihren Vortruppen südlich der Stadt, mit 
dem Gros bei Pont-n-Mareq, 12 Kilometer südlich 
Lille stand. Die vor der Porte de Douai ange¬ 
langte Kavallerieoffizierspatrouille hatte Feuer erhal¬ 
ten und war umgekehrt. Um die Stadt nicht einer Be¬ 
schießung auszusetzen, wurden am nächsten Tage zwei Offi¬ 
ziere hineingeschickt, um wegen der Uebergabe zu verhan¬ 
deln. Nachdem sie längere Zeit hin und her geführt wor¬ 
den waren, erhielten sie den Bescheid, der Kommandant 
wünsche sie nicht zu empfangen. Also mußte Gewalt ange¬ 
wandt werden. Noch am Abend ging die 88. Infanterie- 
brigade mit schwerer Artillerie von St. Marcq vor, wäh¬ 
rend die 47. Brigade gegen die Südwestseite von Lille ge¬ 
leitet wurde und die 89. die Stadt von der Westseite an¬ 
fassen sollte. Im Norden legte sich eine besondere Abtei¬ 
lung vor, um das Entweichen der Besatzung zu verhindern. 
Den eigentlichen Sturm sollten ausführen: das 181. In¬ 
fanterieregiment gegen die Porte de Douai, das 104. gegen 
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