Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

„JungenS, wir müssen uns durchhauen! Drauf und 
durch!" 
Und wir schlugen uns mitten durch eine feindliche Küras¬ 
sierschwadron durch und verloren keinen Mann, trotz Pallasch 
und Karabiner, denn die französischen Reiter schießen meist 
vom Pferde herunter. 
Am Tage harrten wir dann weiter am Feinde, ärgerten 
die mit blankem Küraß und roten Hosen herumjagenden 
Kürassiere, zwangen sie noch einige Male, sich zu entwickeln, 
und nachdem wir so im Laufe des Tages viermal von feind¬ 
lichen Kugeln umsaust waren, neigte sich der Tag, der Feind 
schoß noch einmal unter riesigem Munitionsaufwand, aber 
ohne jedweden Erfolg. 
Abends, im OrtSbiwak, schliefen wir glänzend, denn wir 
waren riesig belobt worden ob unsrer Tätigkeit, und 36 Stun¬ 
den im Sattel sitzen, spürt man schließlich auch. 
So ritten wir Patrouille. 
„Wenn'ö doch nur einmal zur regelrechten Attacke käme," 
lautete der allgemeine Wunsch. 
Wir lagen als Artilleriebedeckung. Da jagte ein Gardeka¬ 
vallerist — unsere Gardisten haben sich glänzend geschlagen, 
und wir fechten gern mit und oft neben ihnen — an uns vor¬ 
bei. Er hatte eine sehr wichtige Miene aufgesetzt. „He, 
du," rief ihm ein alter Schulkamerad zu, „was ist denn los?" 
Er parierte kurz und sagte hastig: 
„Gar keine Zeit! Kolossaler Befehl! Kavalleriekorps 
greift an!" und fort war er. — Glänzende Antwort. Echt 
Garde: Kolossaler Angriff. 
Richtig: Regiment auf Regiment, Brigade auf Brigade 
trabte mit entrollten Standarten an uns vorüber! Aha, also 
wirklich? Sollten die Franzmänner sich nun endlich in der 
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