Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

zählen, auch das ging nicht an, also hieß es einfach melden, 
daß er kommt, von wo und wohin, und daß alle Haupttrup¬ 
pen dabei sind. Es war wenigstens etwas. 
„Wer will reiten," hieß eS nun, „und die Meldung zu¬ 
rückbringen?" 
Keiner blieb zurück, jeder wollte den Ehrenauftrag aus¬ 
führen. Einer aber kann es nur. Der Auserwählte las rasch 
noch einmal die Meldung durch, verstaute sie und jagte in den 
dicken Nebel hinein. Wir andern lauschten weiter. 
Wie ein neckisches Kind spielten die weißen wallenden Ge¬ 
wänder des Herbstes mit uns, bald stiegen sie höher, bald 
senkten sie sich so tief, daß man kaum den Nebenmann sah. 
Wieder hob sich der Schleier, und auf wenige Schritte vor 
uns standen — zwei Landleute aus dem nahen Dorfe. Uns 
sehen und dann ausreißen, war eins. 
Aha, ihr Burschen habt ein schlechtes Gewissen und wer¬ 
det auch euren Truppen schnell unsere Stellung verraten, also 
sicher ist sicher: wir holten sie heran, und es wurde ihnen be¬ 
deutet, hübsch artig dazubleiben. Von ihren eigenen Solda¬ 
ten hatten sie natürlich nichts — non me8sieurs, pas de 
soldats francais — gesehen. Man tat so, als ob man es 
glaubte, dann aber wurde all unsere Beobachtung auf immer 
näher kommendes Pferdegetrappel auf der Chaussee gerich¬ 
tet. Wieder hob sich der Vorhang, und mehr als ein Dutzend 
französischer Dragoner trabten auf uns zu. 
Hier galt es kein Zaudern. Die zur Sicherung der Pa¬ 
trouille abgesessenen Reiter empfingen die Feinde mit einem 
recht lieblichen Feuer, und jene stoben wie vom Teufel be¬ 
sessen davon. Da kam unser Meldereiter zurück. 
„Ich komme durch die feindlichen Infanteriemarschkolon- 
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