Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

gut bei uns hätten. Die Leute wünschen hier alle, daß es bald 
alle wäre. 
Lille nach dem Sturm. 
Wir haben Lille nach erbitterten Straßenkämpfen in den 
Vorstädten, wo wir zum Teil die Häuser niederbrennen 
mußten, eingenommen und über 4000 Gefangene gemacht. 
Die Bewohner haben uns beinahe freudig begrüßt, weil da¬ 
mit doch ihre Stadt vor dem Schicksal bewahrt blieb, auch 
im Häuserkampf erobert zu werden. Es gibt auch wirklich 
schon genug Elend hier. Infolgedessen haben die Leute vor uns 
eine furchtbare Angst, hauptsächlich weil man sich doch gar 
nicht verständigen kann. Heute morgen habe ich an eine 
Haustür geklopft, weil ich mich einmal waschen wollte. So¬ 
fort bekam ich Wasser und Seife, mußte Kaffee trinken und 
essen, und gaben fie mir noch zwei große Tafeln Schokolade, 
obwohl ich gar nichts haben wollte, denn die Leute sind ja sel¬ 
ber ganz arm. Aber fie drücken es uns mit Gewalt in die 
Hand, nur daß wir ihnen nichts tun sollen. Dabei fällt es 
uns doch sowieso gar nicht ein, wir sind viel zu gut erzogen 
dazu, haben jetzt sehr reichlich zu essen und bezahlen alles bar, 
was wir nehmen. Aber der Krieg hat eben die Leute voll¬ 
kommen verängstigt. Ich glaube doch, die Franzosen haben 
bald einmal genug davon. 
Kavallerie in Nordfrankreich. 
Sie wollen einmal hören, was wir so berühmt gewordenen 
„Marwitzer Reiter" alles geleistet haben. Gut, ich will Ihnen 
einige Proben unserer Kunst geben, aber, Verehrtester, 
glauben Sie nun nicht, daß ich Ihnen da von schneidigen 
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