Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

stand bei den Deutschen auf der genannten Strecke allmäh¬ 
lich eine nach Westen gerichtete Front. 
Am 26. September wurde eine französische Division, die 
über Bapaume vorging, von schwächeren deutschen Kräften 
zurückgeworfen. Vom 30. September bis 6. Oktober wie¬ 
sen die Deutschen wiederholte heftige Vorstöße der Verbün¬ 
deten bei ArraS, Albert und Roye unter schweren Verlusten 
für diese zurück. Aber sie begnügten sich nicht mit der bloßen 
Abwehr. Bereits am 30. September entrissen sie den 
Franzosen die Höhen von Roye und Freönoy nordwestlich 
von Noyon, und am I. Oktober warfen sie den Gegner aus 
seinen Stellungen südlich Roye. 
Am 10. wurde sodann von deutscher Kavallerie westlich 
Lille eine französische Kavaüeriedivision völlig, und bei Ha- 
zebrouck, 40 Kilometer westlich genannter Festung eine an¬ 
dere französische Reiterdivision unter schweren Verlusten zu¬ 
rückgeschlagen. Tags zuvor war Antwerpen gefallen. Seine 
Uebergabe wurde zur Einleitung weiteren siegreichen Vor¬ 
gehens der Deutschen im Norden Frankreichs. Ein großer 
Teil der Besatzung Antwerpens, ungefähr 50 000 Mann, 
hatte sich der Gefangennahme zu entziehen verstanden, in 
der Absicht, sich in. westlicher Richtung durchzuschlagen und 
mit den Hauptkräften der Verbündeten zu vereinigen. Der 
deutschen Heeresleitung gelang es, die Mehrzahl davon auf 
holländisches Gebiet zu drängen, wo sie durch die niederlän¬ 
dische Armee entwaffnet wurden. Ein kleiner Teil ver¬ 
mochte sich im Verein mit Resten englischer Truppen, die 
Antwerpen hatten mit verteidigen helfen, zum französischen 
Heere durchzuschlagen. Dies wurde durch den Umstand we¬ 
sentlich erleichtert, daß das französisch-englische Hauptheer 
sich immer weiter nach Norden und Nordosten ausdehnte 
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