Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

am Boden, einzelne Gespanne jagten in wilder Flucht die 
Straße entlang. Einen Augenblick hatte eö den Anschein, 
als sei alles verloren. Einen Augenblick nur. Dann griffen 
allenthalben die Offiziere ein. Und wie sie eingriffen, das war 
eine wahre Freude! Man erlebte einen Triumph der Diszi¬ 
plin. Die Infanterie begann das Feuer zu erwidern; kleine 
Trupps von Tapferen sammelten sich um die Führer. In die 
zurückflutenden Massen von Menschen und Tieren kam Ruhe 
und Ordnung. Den besten Teil des Lobes aber — ich kann es 
mir nicht versagen, das zu betonen — verdienen meine Feld¬ 
artilleristen vom ersten Zug. Sofort abgeprotzt, standen die 
beiden Geschütze — für den Feind Zielscheiben ohnegleichen — 
eine Weile ganz allein, ohne jede Jnfanteriedeckung mitten auf 
der Straßenkreuzung; die Kugeln pfiffen uns zu Hunderten 
um die Ohren, spritzten ringsum wie ein Hagelschauer aufs 
Pflaster, machten sofort zwei Kanoniere am ersten Geschütz 
kampfunfähig, rissen zweiunddreißig Schußlöcher in den Eisen¬ 
leib der ersten Lafette und ersten Protze — und dennoch taten 
diese Braven ihre Schuldigeit mit einer Ruhe und Gelassen- 
heit, als handele eS sich um eine Friedensübung auf dem 
Schießplatz. Wir schossen in die feuerspeienden Seitenstraßen 
und Häuser hinein. Die Detonation war zwischen den engen 
Mauern ohrenbetäubend; dichter Rauch legte sich über die 
Straße, ließ das Jnfanteriefeuer auf beiden Seiten abflauen, 
verbarg dem in den Häusern versteckten Feind seine Ziele. In 
den getroffenen Gebäuden klafften breite Breschen, an zwei 
Seiten zuckten Flammen auf; aus den Häusern der Seiten¬ 
straßen sah man feindliche Schützen, anscheinend Belgier und 
Franzosen, einzeln und in kleinen Trupps fliehen. Immer 
wieder haltend und feuernd zog sich unsere Vorhut in voller 
Ordnung unter Mitnahme der meisten Toten und Verwunde¬ 
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