Volltext: Arras, Lille u. La Bassee (7,2 / 1916)

lockt; wie konnten nicht vor- und rückwärts und wurden von 
allen Seiten, aus den Häusern von den Zivilisten, aus den 
Bäumen, von den Dächern, von dem Bahnkörper her mit Ma¬ 
schinengewehren und von der Infanterie beschossen. Leider 
hatten wir schwere Verluste. 
Endlich gelang es mir, am äußersten linken Flügel einige 
Barrikaden zu durchbrechen und mit 25 Mann mit aufgepflanz¬ 
tem Seitengewehr einige Häuser zu stürmen. Hierdurch hat¬ 
ten wir nun etwas Luft bekommen, aber als wir durch die 
Häuser durchgekommen waren, wurden wir von einem solchen 
Geschoßhagel empfangen, daß wir uns zurückziehen mußten. 
Nur ich blieb mit 9 Mann zur Deckung zurück. Nachdem 
wir zwanzig Minuten vom Feinde befeuert worden waren, 
hatte ich nur noch 3 Mann übrig, so daß ich mich entschloß, 
auch zurückzugehen. Während des Zurücklaufens wurde mir 
noch ein Mann erschossen, und einer fiel mir in die Arme, dem 
hatten sie den linken Arm abgeschossen, den habe ich noch mit¬ 
geschleppt in ein Haus und da verbunden, er ist aber gestorben. 
Der letzte von meinen Leuten hatte einen Streifschuß an der 
Hand, während mir durch einen Schuß Steinsplitter ins Ge¬ 
sicht geschleudert waren, so daß einige Zähne lose waren und der 
Mund dick anschwoll. Nun ist aber alles wieder gut und heil; 
ich bin zum Vize befördert und habe am 20. Oktober das 
Eiserne Kreuz bekommen. 
Die Nacht, die jenem Tage folgte, ist mir unvergeßlich, 
denn was wir da, abgeschnitten von unseren Truppen, unter 
dem Feuer des Feindes gelitten haben, das kann man nicht schil¬ 
dern, das muß man selber erleben. Als am anderen Morgen 
der Gegner große Verstärkungen erhielt, beschlossen wir, uns 
durchzuschlagen, und sind dann mit aufgepflanztem Bajonett 
zum Angriff vorgegangen. Wie die Franzosen das Bajonett 
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