Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Lffentlicht werden können, zu einer neuen Schlacht geführt, 
die günstig steht. Die vom Feinde mit allen Mitteln ver¬ 
breiteten, für uns ungünstigen Nachrichten sind falsch." 
Nachdem die Deutschen ihren Rückzug in die Linie 
Compiegne-SoissonS-Braisne-Reims fortgesetzt hat¬ 
ten, wo am 12. September die Kämpfe begannen, unter¬ 
nahmen die Gegner den ersten Umfaffunsversuch über Noy- 
on an der Oise, 24 Kilometer nordöstlich Compiegne. Dort 
wurden am 17. nach dreitägigen schweren Kämpfen das 13. 
und 4. französische Armeekorps mit Teilen einer weiteren Di¬ 
vision entscheidend zurückgeschlagen, wobei der Feind mehrere 
Batterien verlor. In diesen Tagen beteiligten sich sämtliche 
sechs deutschen Armeen zwischen Maas und Oise an den 
Kämpfen in der ununterbrochenen Linie von Noyon über 
Reims bis nach Verdun. 
Am 19. vermochte der Bericht des Großen Hauptquar¬ 
tiers zu melden, daß das englisch-französische Heer auf der 
ganzen Schlachtlinie in die Verteidigung zurückgedrängt 
worden sei, daß aber von nun an der Angriff gegen die star¬ 
ken, zum Teil in mehreren Linien hintereinander liegenden 
Stellungen begreiflicherweise nur langsam vorwärts gehen 
werde. Obgleich jedoch das Verhalten der Verbündeten 
nun auf die Verteidigung angewiesen war, versuchten sie 
immer aufs neue den rechten deutschen Flügel zu umfassen. 
Nachdem ein solcher Versuch auch über Roye, 22 Kilometer 
nordwestlich Noyon keinen Erfolg gehabt hatte, beförderten 
die Franzosen zu diesem Zwecke stärkere Truppenabteilungen 
mit der Eisenbahn über Amiens. Doch der deutschen Ka¬ 
vallerie entgingen diese Bewegungen nicht, und so kam es, 
daß die Deutschen immer rechtzeitig zur Stelle waren, um 
dem Gegner frontal entgegenzutreten. Auf diese Weise ent-