Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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1. Preis Dina von Main. Bes. d. H. Herr 
A. Loewert, Frankfurt-Niederrad. 
Empfangsabend. 
Alls die Gäste alle eintrafen, da war selbst das ge— 
wohnte Straßenbild beeinflußt, denn wenn die Recken meist 
in Reisekleidern, oft in der Aelplertracht, mit zwei, drei und 
mehr Hunden an der Leine durch die Straßen schritten, 
mußte selbst dem Hundefeinde das Herz weich werden, wenn 
er die tadellos gepflegten, stolzen und doch gefährlich aus— 
sehenden Tiere sah. Und merkwürdig schnell hatten sich die 
Gäste aus allen Weltgegenden zurechtgefunden und fühlten 
sich gar bald heimisch. Linz zeigte sich im besten Sonnen— 
kleide nach trüber und zweifelhafter Woche. Die Aussteller 
begegnen sich ja immer und immer wieder, das gemeinsame 
Interesse gibt ihnen hunderterlei Anregung und nach fröh— 
licher Begrüßung saßen sie gar bald zusammen, meistens 
die, welche sich am anderen Tage hart bekämpfen sollten — 
aber das ist gerade das schöne am Sporte. Ein wenig hin— 
horchen und man erfährt manches Neue. Preise hört man 
da kaltlächelnd aussprechen, vor denen einem Oesterreicher 
einfach die Haut schaudert. Einer von den „großen 
Kanonen“ meinte, er hätte vergangenes Jahr Pech gehabt, 
da ihm zwei Jungrüden eingegangen, und der Schaden von 
5000 Mark sei nicht mehr einzubringen. Es ist dies jener 
Züchter, dem für einen Hund 10.000 Mark angeboten 
wurden, der diesen Preis nicht annahm, und kurze Zeit 
danach ging dieser Hund an Hitzschlag ein. Man sieht, mit 
diesen Leuten ist nicht zu reden und der übliche Preis von 
„fünf Gulden“, welchen wir von altersher für „einen“ 
Hund auslegen und auch gern bezahlen (Luxuspreise aus— 
geschlossen), findet kein Verständnis. Geh'n ma lieber! Ueber 
den Verlauf des Empfangsabends wurde bereits berichtet, 
nur soll die glänzende Bewirtung des Restaurateurs Mayr 
nicht vergessen werden. Und nun die 
Ausstellung 
selbst. Frühzeitig wurde es lebendig. Der Tag hielt, was 
der Vorabend versprochen hatte und pures Gold lag über 
den Bäumen des herrlich gelegenen Platzes, nur das „Er—⸗ 
wachen der Burg“ aus „Lohengrin“ fehlte noch, um die 
Stimmung zu vollenden, aber die Meute in den Boxen war 
nicht auf Lyrik dressiert und vollzog in höllischer Auftakt den