grüngelbe, giftige Qualmwolke, aus der etwas Schwarzes,
Tückisches spritzt: rechts am Turm vorbei: ha—die Schrap¬
nells unserer Schweren!
Wschlwschlwschlwschlwschl — macht's zum zweitenmal
über unseren Köpfen hin — scharf links diesmal am Turm
vorbei haut's in den Dachstuhl, daß er krachend wankt und
sich mit Rauch umhüllt.
Und wiederum, diesmal in etwas verändertem Ton,
das Geschlurf zu unfern Häupten — pardauz — das war
eine schwere Granate! Haarscharf in den Turmhelm ist
sie eingeschlagen. Ein Krachen, wild und triumphierend
— der Turm birst auseinander, eine haushohe Qualm¬
säule wölkt sich empor, die Balken des Glockenstuhls wir¬
beln wie ein Haufen schwarze Streichhölzer durch die
Lust. Der Kirchturm ist weg — und wer etwa drinnen
gesteckt hat.
Fast in derselben Minute schweigt das feindliche Feuer
wie abgeschnitten. Gute Nacht, Beobachtungsofsizier.
Pohlenz kommt zurück.
„Nun, was sagt der Herr Hauptmann?"
„Der Herr Hauptmann sagt, wat wir dun däten, det
wäre ihm scheibe ejal, un et jinge ’tt ausgezeichnet, un er
däte liegenbleiben dät' er."
Donnerwetter! scheint ja ein liebenswürdiger Kame¬
rad zu sein. Niestrawski, dann lauf zur Abwechslung mal
du zum Bataillon zurück und melde ihm: neben mir liege
eine Kompagnie von 52, die hätte noch keinen Befehl
zum Zurückgehen, und ich möchte sie nicht gerne allein
da vorne liegenlassen.
Eine Viertelstunde ist's still auf weiter Flur. Offenbar
muß der Feind erst eine neue Beobachtung organisieren.
Dann aber hagelt's von neuem los, wild, rachsüchtig.
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