Volltext: Vormarsch

„Sehen Sie sich bloß diese bodenlose Schweinerei 
da an!" 
In zwei Minuten ist die Sache in Ordnung gebracht, 
die Brote verstaut, der Junker hat sein Gewehr wieder. 
„Treten Sie an, Esche!" 
Der General gestattet mir einige Worte der Auf¬ 
klärung. Sein grimmiges Gesicht hellt sich auf. Er lacht, 
und ich lache gehorsamst mit. 
„Wenn Sie Ihr neues,Eisernes Iahr< schreiben, Bloem, 
dann vergessen Sie nicht zu erzählen, in welcher Ver¬ 
fassung Sie Ihre Spitzengruppe marschieren zu lassen 
pflegen, wenn Sie die Ehre haben, den Anfang der 
Armee zu bilden!" 
„Zu Befehl, Herr General." 
Melde nunmehr ganz gehorsamst, den Befehl ausge- 
führt zu haben — Herr General! 
Nach wenigen Minuten pfiffen aus dem Walde von 
rechts und links Kugeln zu uns herüber. Einer der Husaren 
der Kavalleriespitze lag sterbend im Chausseegraben neben 
seinem verröchelnden Pferde. 
Noch schlimmer ward's, als nun der Wald sich immer 
näher an die Straße heranzog und sie endlich ganz um¬ 
schloß. Ich löste zwei Züge auf und ließ sie das Waldstück 
rechts der Chaussee abstreifen. Zur Linken übernahm ein 
Zug Husaren der Seitendeckung die gleiche Ausgabe. Eine 
ungemütliche Stunde, bis das Waldstück durchquert war. 
In dem Dorf Haramont gab's eine längere Stockung. 
Als wir in der Hauptstraße hielten, platzten, von Süden 
heranschwirrend, Schrapnells über unfern Köpfen. Einer 
meiner Leute bekam ein Sprengstück auf den Helmschirm: 
es schurrte ihm die Oberhaut vom ganzen Nasenrücken 
herunter. Mehr ist ihm nicht geschehen. 
ISS
	        
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