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aus den Händen der Russen, deren Unbarmherzigkeit auch
in unserer Gegend, in der Domäne Seedranken allein 7
Menschen zum Opfer gefallen waren, die noch auf ihrem
Rückzüge am Tage vorher 2 unschuldige Leute aus dem
Landkirchspiel getötet hatten!
Iuchheirassassa und die Preußen sind da, so kam
es jubelnd aus froher Brust, aus dankerfülltem Herzen.
— Zwar waren es ja nicht preußische Ulanen, die wir
da als erste beim Einzuge in unsere Stadt begrüßen
durften, sondern sächsische — aus Oschatz im Königreich Sach
sen — aber das machte ja nichts aus — die braven
Sachsen waren uns als Sieger und Befreier ja ebenso
lieb und willkommen, wie unsere preußischen Brüder. —
Und dann folgte mehrere Stunden anhaltend, der Ein
zug der anderen — Truppen eines ganzen Kavallerie
korps, der Artillerie und der Infanterie, einer pommer-
schen Reservedivision unter dem Generalleutnant von
Morgen! — Was waren das doch für schöne unver
geßliche Augenblicke, als die Infanterieregimenter im Pa
rademarsch — während die Glocken unserer Kirche läuteten
— an ihrem Divisionskommandeur vorbeimarschierten.
Wie funkelten noch so nagelneu die Eisernen Kreuze an
der Brust vieler Offiziere und auch schon mehrerer Sol
daten. Wie jubelten wir in unserer Freude, auch
Dankbarkeit unsern Befreiern zu! Wie wurden von alt
und jung, von Bemittelten und weniger Bemittelten Spei
sen und Getränke: Butterbrote, Bier, Zigarren herange
schafft zur Stärkung für unsere braven Truppen! — Ja»
es war ein großer Freudentag, der uns Zurückgebliebene
reichlich entschädigte für manches Unangenehme und
Schwere, was wir unter der Russenherrschaft erlebt hatten.
Unter den Reitern, die an diesem Tage durch unsere
Stadt zogen, waren auch mehrere Söhne unseres Kreises,
liebe Bekannte, einstige Konfirmanden. Wie mag ihnen
das Herz geschlagen haben in jener Stunde, da sie als
Sieger hoch zu Roß in unsere Stadt einrückten, wie
freuten aber auch wir uns so von Herzen, wenn sie uns
im Vorbeireiten den „Guten Morgen" zuriefen. Einen
von ihnen — aus einem benachbarten Kirchspiel — der
noch an demselben Tage sein Heimatdorf und seine elterliche