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Bäckerläden alles bezahlten, einem Sattlermeister aber
gleich auf Anhieb 8 wertvolle Sättel entwendeten mit
der Begründung, daß das Kriegsrecht sei — sich bei uns
einquartieren und unsere Gastfreundschaft in Anspruch
nehmen würden. Gott sei gedankt! Sie taten das nicht.
So schnell wie sie gekommen waren, verschwanden sie
auch wieder. Ganz unerwartet und überraschend schnell
wurde der Befehl zum Aufsitzen gegeben. Schmetternde
Trompetensignale erklangen; und es dauerte gar nicht
lange, da war unser russischer Besuch zur Stadt hinaus;
und wir durften wieder etwas aufatmen. Wie nachher
erzählt wurde, hatte ein Beobachtungsposten, den die
Russen auf dem Dach des Postgebäudes aufgestellt hatten,
in der Nähe der Stadt einen oder mehrere preußische Rad
fahrer erblickt und daraufhin den Mahnruf „Prussak" er
schallen lassen. Das hatte die feindlichen Reiter zu schleu
nigstem Abzüge bewogen. — Der Führer der Truppe,
ein älterer General, stattete übrigens bei seinen Gängen
in Marggrabowa auch dem vor der Stadt liegenden Kreis
krankenhaus einen Besuch ab, fragte die dort darnieder
liegenden Verwundeten nach ihrem Truppenteil, ob sie
aktive oder Landwehrtruppen wären usw. Als die leitende
Schwester ihn darauf aufmerksam machte, das die russi
schen Gewehrkugeln auch das Krankenhaus getroffen und
Fenster und Glastüren durchschlagen hätten, wußte er
keine rechte Antwort und hielt dem entgegen, daß unsere
Truppen auch von dem in der Nähe befindlichen Waisen
hause, das die Rote-Kreuz-Fahne gehißt hatte, geschossen
hätten.
So war es nun also doch Ereignis geworden, was
wir bis dahin noch immer nicht recht für möglich ge
halten hatten. Die Russen hatten uns einen nicht er
wünschten Besuch abgestattet und ihr baldiges Wieder
kommen in Aussicht gestellt. — Manch' einem, der bis
dahin standhaft ausgehalten hatte und in jedem Falle —
komme es wie es wolle, -- in Marggrabowa bleiben
wollte, wurde darob doch sehr bange zu Mute. Frauen
klagten und jammerten: Noch einmal möchten wir so
etwas nicht mitmachen: das viele Geschieße, der Kanonen
donner ist nichts für unsere Ohren und Nerven. — Viele