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legenheit sind auch 5 Russen getötet und an der Bahn
strecke Sporkehnen-Oberhaide begraben worden. Ein
solcher Reitertrupp begegnete am Morgen des 31. Aug.
einer Anzahl von Leuten aus Stollen, die mit der Dampf
dreschmaschine nach dem Vorwerk Karneyen (etwa drei
Kilometer von Liebstadt) unterwegs waren. Diese, die
Russen für Österreicher haltend, von deren Erscheinen in
Ostpreußen damals immer geredet wurde, grüßten jene
freundlich und riefen ihnen zu: „Das ist recht von Euch,
daß Ihr uns helfen kommt die Russen aus Ostpreußen
verjagen." Die russischen Dragoner sollen lachend über
diesen unerwarteten Beweis der „Bundesbrüderlichkeit"
quittiert haben.
Am Nachmittag des 31. August kam es dann zu
einem Gefecht bei Wormditt zwischen den russischen und
unterdessen herangezogenen deutschen Truppen (ein In
fanteriebataillon, Husaren und etwas Artillerie), das für
die Russen ungünstig verlief. Sie zogen sich danach in
nordöstlicher Richtung zurück. Auf jeden Fall hat aber
die Nachricht, die Russen seien in Wormditt und Gutt-
stadt, am Sonntag, den 30. August in Liebstadt und Um
gegend eine gewaltige Panik verursacht. Umsomehr, als
wir es nach der am Freitag, den 28. spät abends be
kannt gewordenen Nachricht von dem gewaltigen Siege
bei Tannenberg gar nicht begreifen konnten, daß uns nun
die Gefahr so nahe sein könnte. Am Vormittag hatten wir
in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche einen
herrlichen Dankgottesdienst in Anwesenheit der meisten
evangelischen Angehörigen des erwähnten Kriegslazaretts
und der dienstfreien Landsturmleute eines hierher zu
rückgegangenen Allensteiner Landsturmbataillons gefeiert,
und am Nachmittag verließ der größte Teil der Bevölke
rung in eiliger Flucht die Heimat. Freilich hatte schon
das am Sonnabend, den 22. August, eingetroffene Tele
gramm, wonach sämtliches Vieh und das ausgedroschene
Getreide über die Weichsel gebracht werden sollte, die
größte Beunruhigung hervorgerufen. Und als dann, etwa
vom 23. August ab, Scharen von Flüchtlingen aus den
Grenzkreisen der Provinz die Stadt durchzogen und mehr
oder weniger wahre Schauergeschichten von russischen