Volltext: Chronologisches Necrologium der seit 1785 in der Diöcese Linz verstorbenen geistlichen Personen (1 / 1887)

Exjesuiten. 
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Im Jahre 1632 erhielten die Jesuiten, damals 14 an der Zahl, die Spitalkirche, 
am 4. November desselben Jahres eröffneten sie das Gymnasium, das anfänglich nur 
von zwei Bürgersöhnen besucht wurde und errichteten nebenbei in einem vom 
Magistrate erhaltenen Hause das Knabenseminar zu den hl. Engeln. Im Jahre 1636 
erwarben sie durch Kauf den Schlüssel- und a. 1682 den Engelhof mit verschiedenen 
Privilegien und vollendeten a. 1677 den Bau ihrer Collegienkirche St. Michael 
(jetzt Vorstadtpfarrkirche). Das Meiste zum Bau derselben trug der Fürst von 
Eggenberg bei. Im folgenden Jahre begann der Bau eines neuen Gymnasialgebäudes, 
der nach drei Jahren a. 1681 beendet wurde. 
Schmerzlich fiel den Bürgern von Steyr die Aufhebung des Jesuitenordens; 
denn sie verloren mit den Jesuiten auch das Gymnasium. Vergeblich blieben ihre 
Bitten um Wiederherstellung der höheren Schulen; a. 1775 wurde die Normal- 
Hauptschule im einstigen Gymnasialgebäude eröffnet. Im Collegiumsgebäude wurde 
a. 1788 ein k. k. Armaturs-Arbeiten-Institut errichtet und a. 1836 dahin die Kreis- 
Hauptschule verlegt. 
C) Traunkirchen. 
Zu Traunkirchen stand c. 900 eine Benedictiner-Abtei, welche durch die 
Magyaren c. 945 zerstört und c. 1115 als Neumünster für Benedictiner-Monialen, 
zumeist aus dem Adelsstande, durch Markgraf Ottokar III. und seinen Sohn Leopold I., 
den Starken, wieder hergestellt wurde. Ottokars Tochter Atha oder Agatha wurde 
erste Aebtissin und starb im Rufe der Heiligkeit a. 1118. Im XVI. Jahrhunderte 
lockerte sich die klösterliche Disciplin; die adeligen Fräulein, angesteckt von dem 
verderbnissvollen Geiste der Reformation, verliessen den Geist des hl. Benedict und 
nach und nach auch Traunkirchen, c. a. 1570. 
Im Jahre 1622 übergab Abtei und Herrschaft Kaiser Ferdinand II. den 
Jesuiten aus Passau zur Residenz, welche über alle im Salzkammergute gelegenen 
Pfarreien das Patronats- und Vogteirecht ausübten, ausserdem an mehreren Orten 
Missionsstationen errichteten. Im Jahre 1632 wurde die alte Klosterkirche, 
ursprünglich ein romanischer Bau, später im altdeutschen Style umgebaut, sammt 
den Stiftsgebäuden durch Feuer zerstört, aber von den Jesuiten mit Hilfe ver¬ 
schiedener Wohlthäter, besonders die Kirche, wieder glanzvoll hergestellt. Diese 
enthält die kostbaren Reliquien des hl. Prosper und dient seit 1778 als Pfarrkirche. 
Nach Aufhebung des Ordens verliessen viele Jesuiten ihre Häuser, viele ver¬ 
blieben zu Linz im Lehrfache, andere traten in die Seelsorge, erhielten verschiedene 
Aemter und Würden, andere lebten als Pensionisten und starben als Exjesuiten. 
Aus ihren eingezogenen Gütern von Linz, Steyr und Traunkirchen wurde der 
sogenannte Studienfond, so wie aus den später aufgelösten und unterdrückten Stiften 
und Klöstern der sogenannte Religionsfond gebildet wurde. 
Exjesuiten. 
Dominik Fichtt, Pens. zuPeuerbach (1785). 
Johann B. Langwieder, Pens, zu {Itten¬ 
dorf (1786). 
Joseph Greipl in Linz (1788). 
Anton Steinkellner in Linz (1788). 
Ignaz Mair zu Linz (1789). 
Joseph Groschopf zu Linz (1791). 
Georg Hammermüller zu Steyr (1791). 
Joseph Goder er zu Steyr (1792). 
Ignaz v. Lippert, Dechant und Pfr. zu 
Ostermiething (1793). 
Leopold Ennsthaler zu Linz'(1795). 
Ignaz Danhof er, Missionär und Expos. 
zu Pinsdorf (1796). 
Georg Seeau zu Traunkirchen (1798). 
Maximilian Graf v. Götz zu Linz (1798). 
Franz X. Leithner zu Steyr (1799). 
Franz X. Racher, Ehrendomh., k. k. 
Prof. zu Linz (1800). 
Franz Burkhardt v. Bürkenstein, Pens. 
zu Steyr (1801). 
Stefan Kint, Emigr. aus Frankr. (1801). 
Joseph Schreiner? Missionär und Expos.- 
Prov. zu Pinsdorf (1801).
	        
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