Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

werfen sich neben die Magdeburger. Am Nachmittag tobt die Schlacht 
westlich des Ourcq. Aber Maunoury ist noch nicht außer Atem. Kluck 
muß auch das IV. Armeekorps von den Engländern lösen und nach 
Norden hinaufbringen, er leitet sogar die Umgruppierung des III. 
und IX. Korps ein. 
Im gleichen Maße, wie Kluck ein Korps seiner Armee nach dem 
andern auf seinen Nordflügel wirft, muß die r. Armee Bülow ihre 
rechte Flanke weiter einbiegen. Schon während des 7. September 
entsteht eine Lücke zwischen beiden Armeen. Sie erreicht am 9. die 
verhängnisvolle Breite von vierzig Kilometern. 
Nirgends sonst hat der Feind Boden gewonnen. 2m Gegenteil, 
die 3., 4. und die 5. deutsche Armee befinden sich in vorwärtsschrei 
tendem Gefecht. 
2m gleichen Maße, wie Kluck langsam Sieger wird, beginnen sich 
jetzt die Engländer und Teile der 5. französischen Armee Ln die Lücke 
zwischen Bülow und Kluck einzuschieben. Moltke muß nun endlich 
die furchtbare Krise im Norden in ihrer ganzen Schwere erkennen. 
Der 9. September bringt die Entscheidung. Sie wird, tragisch 
genug, durch einen deutschen Sieg eingeleitet. Maunoury kann sich 
nicht mehr halten; am Abend des 6. September gibt er seinen Unter 
führern schon den Geheimbefehl für den Rückzug. 
Moltke kann unmöglich die rasche Entwicklung bei der j. und 
2. Armee überschauen. Es geht zu schnell, und er ist viel zu weit ent 
fernt. Ein Abgesandter der Obersten Heeresleitung eilt im Auto 
mobil zu den kämpfenden Armeen. Obwohl er alles tun sollte, um die 
Krise des rechten Flügels Ln günstigem Sinne zu beheben, enthält 
feine Anweisung doch auch die Möglichkeit eines vorübergehenden 
Zurückweichens. 
Oberstleutnant Hentsch trifft bei Bülow am Abend des §. Sep 
tember eine ernste, aber zuversichtliche Auffassung von der Lage. Der 
Rückzug der r. Armee wird ins Auge gefaßt, falls die Engländer am 
nächsten Tage zwischen der j. und der r. Armee weiter vordringen 
sollten. Leider unterläßt man es, sich über die vermeintlich ungün 
stige Lage bei der Armee Kluck Klarheit zu verschaffen. Am Mittag 
des 9. September ist Hentsch beim AOK. ). Er trifft die 1. Armee 
mitten im Sieg über die 6. französische Armee Maunoury. Der Ge- 
neralstabschef sträubt sich gegen den Rückzugsgedanken. Da eröffnet 
ihm hentsch, daß die r. Armee zu dieser Stunde bereits im vollen 
Zurückgehen sei. Nun bleibt auch der ). Armee nichts anderes übrig, 
als den Rückzug anzuordnen. 
Tatsächlich hatte um diese Zeit Bülow, der Vereinbarung mit 
Hentsch am Vorabend entsprechend, den Rückzug seiner Armee hinter 
die Marne angeordnet, nachdem er aus Fliegermeldungen vom Vor
	        
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