Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

verteidigt sich hartnäckig. Man beginnt langsam sich um eine Achse 
zu drehen, deren Drehpunkt zwischen der ). und 2. rumänischen Armee 
liegt. 
Aber jetzt reift die Frucht des Roten-Turm-Passes. 
Die Regimenter vom Alpenkorps, die einzige Rückzugsstraße der 
1. rumänischen Armee in ihren Fäusten, erwarten, nach Worden ge 
wandt, den von Hermannstadt südlich weichenden Feind. 
Das Grauen bemächtigt sich dieses Raumes. 3n ihrer Verzweif 
lung wenden die Rumänen sich abermals gegen Norden. Falkenhayn 
treibt sie zurück. Sie versuchen wieder den paß im Süden zu stürmen. 
Die Bayern jagen sie mit blutigen Köpfen hinab. Bei Tannenberg 
damals vollzog sich alles hinter dem Vorhang der Wälder, Hier ist 
es sichtbar wie auf einer tiefgelegenen Bühne. 
Schon am 4. Oktober, vier Tage nach beendeter Hermannstädter 
Schlacht, attackiert Falkenhayn die linke Flanke der r. rumänischen 
Armee, wirft sie aufs Zentrum zurück und erscheint vor Kronstadt. 
Dort konzentriert sich der feindliche widerstand um den Geister 
wald. Es hilft nichts. Die deutsche Artillerie übernimmt die Vor 
arbeit. Die Infanterie stürmt umfassend. Der widerstand zerbricht. 
Die Rumänen fluten durch die Stadt. 
Am 6. Oktober ist sie gesäubert. Am folgenden Tage wird der 
Predealpaß südlich der Stadt gestürmt. Die Höhenlinie der Trans- 
sylvanischen Alpen ist auch hier erreicht, mit ihr die rumänische 
Grenze. Geschlagen, um ihre halbe Kraft geschwächt, in starker Auf 
lösung wälzt sich die r. rumänische Armee heimwärts über die süd 
lichen Gebirgshänge. 
Gleichzeitig kommen nun auch die Österreicher in Schwung. Die 
3. rumänische Armee, die sich so plötzlich und unvermutet allein auf 
siebenbürgischem Boden sieht, macht schleunigst kehrt und verschwindet 
über die Karpatenpässe hinweg auf den Sereth zu. Dort sucht sie 
erschöpft Anlehnung an die Russen — sie, die bestimmt war, den 
russischen Südflügel zum entscheidenden Siege nach Ungarn hinein 
mitzureißen. 
welch ein Umschwung in zwanzig Tagen! 
Ein großer Sieg ist erfochten. Aber er ist noch keine Entscheidung. 
Soll der Feldzug mit einem solchen Zustand endend Zwei neue 
Fronten, eine in Siebenbürgen, eine in der Dobrudscha, auf denen 
jederzeit die unangenehmsten Überraschungen eintreten können) Die 
deutsche Heeresleitung denkt nicht daran. 
Am )i. November 19)6, den Rumänen ganz unerwartet, zerreißt 
eine starke deutsche Angriffsgruppe die feindlichen Stellungen im 
Gebiet des Vulkan- und des Szurdukpaffes.
	        
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