Volltext: Das Martyrologium

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St. Albauus, miles, martyr Moguntiae. 
Er stammte aus Britannien, aber von römischer Abkunft, wurde 
er zu Rom gebildet, kehrte als Christ nach Britannien zurück, übte 
Gastfreundschaft, vorzüglich gegen katholische Priester, ward angeklagt, 
gegeißelt und dann enthauptet zu Verulam. 
Er war sohin der erste Märtyrer auf dem Boden Englands, des- 
halb er auch Englands Stephanns genannt wurde. Kaiser Konstantin I. 
baute an dem Orte seines Martertodes ihm zu Ehren eine prachtvolle 
Kirche, und die Stadt Verulam bekam den Namen: St. Alban. 
Albanus wurde in England als ein großer Heiliger und Landespatron 
verehrt, bis unter der Reformation des vom katholischen Glauben ab¬ 
trünnig gewordenen Königs Heinrich VIII. das neben der Kirche be- 
j- sindliche Kloster zerstört, der Sarg seines Schmuckes beraubt, entehrt, 
und ein Theil der Reliquien nach Valladolid in Spanien überbracht 
worden war. 
Später, als der genannte Märtyrer den Tod erlitten hatte, 
kanl ein anderer Albanus — ein Priester — nach Maynz und trat 
dort gegen die Irrlehre des Arianismns auf, aber von dem wütheudeii 
Volke angegriffen, zur Stadt hinausgeschleppt und enthauptet wurde 
(a. 465). 
An der Stelle seiner Hinrichtung wurde ihm zu Ehre» eine 
Kapelle gebaut, in welcher Kaiser Karl der Große seine zu Frankfurt 
verstorbene Gemahlin Fastrada beisetzen ließ, und welche später in 
eine ansehnliche Kirche mit einem Benedictiner-Kloster — St. Alban 
— umgestaltet wurde; viele Erzbischöse, kaiserliche und fürstliche 
Personen suchten in derselben beigesetzt zu werden. Zur Resormations- 
zeit wurde dieses St. Albansstift geplündert und zerstört. Die Ver- 
ehrnng des hl. Alban verbreitete sich durch deu hl. Bonifatius nach 
Bayern, mehr aber nach Nieder-Sachfen. Die Kirchen: zu St. Alban 
am Fuße des Hauns-Berges bei Lamprechtshanfen, zu Taubenbach 
oberhalb Braunau und zu Goldwerth an der Donau bekunden ein 
hohes Alter. 
8t. Alexius, confessor ßomae. 
Alexius, der Sohn vornehmer und reicher Eltern aus Rom, 
erhielt zur Zeit Kaiser Theodosius I. am kaiserliche« Hofe seine 
Ausbildung; im 20.Jahre seines Alters wurde ihm eine vornehme 
Jungfrau, Sabina mit Namen, als Gemahlin angetraut, aber von 
höherer Eingebung erleuchtet, entschloss er sich, die Keuschheit zu be- 
wahren, verließ in der ersten Nacht seine Braut, und angethan mit 
ärmlichen Kleidern begab er sich auf Reisen, um die vornehmsten 
Kirchen des Erdenkreises zu besuchen, überall um Almosen bittend, 
und selbes den Armen mittheilend. So blieb er unbekannt 17 Jahre
	        
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